Bewerbung endet

An heimischen Pflichtschulen fehlen 480 Lehrer

Wer soll die vielen Fragen der Schüler beantworten, wenn die Pädagogen fehlen?

(Bild: Bernd Weißbrod)

„Wir suchen motivierte Lehrerinnen und Lehrer für die Pflichtschulen, den höheren Schulbereich und die Berufsschulen! Jetzt die freien Stellen durchsehen und morgen schon Zukunft gestalten!“ Auf der Website der Bildungsdirektion wirbt man offensiv um neue Kräfte. Doch das Spiel erinnert immer öfter an die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

Noch bis morgen, Montag, kann man sich für eine Stelle als Pflichtschullehrer in OÖ bewerben. In der Bildungsdirektion hofft man auf zahlreiche Interessierte, und die Auswahl für den richtigen Job ist durchaus gegeben. 480 offene Stellen in diesem Bereich sind alleine in unserem Bundesland ausgeschrieben. Der Großteil davon entfällt auf die Volksschule (218 Kräfte gesucht) und auf die Mittelschule (236 Stellen). Aber auch in den Polytechnischen Schulen (9) und in den Sonderschulen (17) gibt es Bedarf an Lehrpersonal.

Österreichweites Problem
Ein Blick auf die einzelnen Bildungsregionen zeigt, dass man in Steyr-Kirchdorf noch am besten aufgestellt ist, dort fehlen „nur“ 49 Lehrer. Im Gegensatz dazu gibt es im Mühlviertel mit 101 offenen Stellen und vor allem in Wels-Grieskirchen-Eferding mit 120 unbesetzten Plätzen besonderen Aufholbedarf. Dass das aber kein rein oberösterreichisches Problem ist, ist dem zuständigen Bildungsministerium auch bekannt.

Wie in nahezu allen Branchen ist auch der Fachkräftemangel im schönen, sinnstiftenden Beruf des Lehrer zu spüren.

Bildungsreferentin und LH-Vize Christine Haberlander (ÖVP)

Bild: Dostal Harald

Neue zentrale Ansprechpartner
Von dort heißt es auf „Krone“-Anfrage: „Ab dem kommenden Schuljahr gibt es eine ,Clearingstelle Klasse Job‘ im Ministerium. Ziel ist es, eine zentrale Stelle zu schaffen, an die sich Junglehrer und Einsteiger in den Beruf als Lehrkraft bei Fragen wenden können. Zudem gibt es zentrale Ansprechpartner zum Recruiting und Jobeinstieg an allen Bildungsdirektionen.“

Bildungsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) begrüßt die Neuerung: „Die Lehrerinnen und Lehrer an den oö. Schulen machen ihren Beruf mit Freude als Berufung. Ich befürworte die Schaffung einer eigenen Stelle durch den Bund in der Bildungsdirektion, um rasch Lösungen zu finden.“

Der nächste Ausschreibungszeitraum ist von 15. bis 19. Juni – zeitgleich mit dem höheren Schulbereich.