„Jüngster Patient“

OÖ: Vierjähriger vor dem Absturz gerettet

Oberösterreich
08.05.2023 12:00

Schock beim sonntäglichen Familienausflug in Hallstatt in Oberösterreich: Der vierjährige Michael kletterte in einem unbeaufsichtigten Moment eine Lawinenverbauung hinunter und hing an einem Felsblock fest. Die Bergrettung musste ausrücken, um ihren bisher jüngsten Patienten aus der lebensgefährlichen Lage zu bergen.

Die Mutter war laut Bericht der Bergrettung Hallstatt anfangs völlig aufgelöst. Kein Wunder: Ihr vierjähriger Sohn Michael hatte sich in einem unbeaufsichtigten Moment allein auf den Weg vom Knappenhaus Richtung Bergstation der Seilbahn gemacht. Die ganze sechsköpfige Familie aus dem Bezirk Melk mit vier Kindern zwischen ein und acht Jahren nutzte den Sonntag für einen Ausflug nach Hallstatt.

Als der kleine Bub bei seinem Ausriss die Bergstation erreicht hatte, kletterte er hinter dem Gebäude hinunter zu Lawinenverbauungen. „Das Gelände dort ist steil und gefährlich“, sagt Dieter Eder, Leiter der Bergrettung Hallstatt, zur „Krone“. Das Kleinkind hing an einem Felsblock, konnte weder vor noch zurück.

Mutige Erwachsene leisten Erste Hilfe
Eine 22-jährige Linzerin und ihr Begleiter entdeckten den Vierjährigen gegen 14 Uhr in seiner misslichen Lage. Sie informierten die Mitarbeiter der Seilbahn, die sofort die Rettungskette in Gang setzten und den Seilbahnbetrieb stoppten. Die junge Frau und ihr Begleiter stiegen mit viel Mut etwa 30 Meter zum Buben hinab und halfen ihm in eine etwas sicherere Position. Dort mussten die beiden Erwachsenen und der kleine Michael dann rund 20 Minuten ausharren, bis die Bergretter eintrafen.

„Wir haben das Kind gleich mit einem Helm ausgestattet und guten Zuspruch geleistet“, erzählt Einsatzleiter Michael Gruber (44). „Dann haben wir ein Seilgeländer gespannt und so dem Buben nach oben geholfen.“ Schließlich konnten die Eltern ihren Sohn unverletzt wieder in die Arme schließen.

Trotz Rettung gut aufgelegt
Der Vierjährige überstand die ungeplante Klettertour in jeder Hinsicht gut. Beim Eintreffen des Erstretters soll er gut aufgelegt gefragt haben: „Warum hast du so ein sauberes Hemd an?“ Und als er wieder in Sicherheit war, schmiedete er schon Zukunftspläne: Wenn er das nächste Mal ins Gelände gehe, müsse er sich eine Arbeitshose anziehen, meinte der aufgeweckte Bub.

Für die Bergrettung Hallstatt war der Einsatz, der schlussendlich unspektakulär verlaufen sei, doch etwas ganz Besonderes: „So einen jungen Patienten hatten wir noch nie“, sagt Einsatzleiter Gruber.

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