Flüchtlinge kommen

Linzer Stadtpolitik läuft gegen Asylquartier Sturm

Politik & Wirtschaft
03.05.2023 11:57

Einige Flüchtlinge - die Angaben schwanken zwischen 8 und unter 20 - werden noch diese Woche in das ehemalige ibis-Hotel gegenüber dem Linzer Hauptbahnhof einziehen. Die Linzer Stadtpolitik läuft angesichts dieser Nachricht in der „Krone“ wieder Sturm gegen das bis Jahresende befristete Asylquartier mit laut Bundesagentur BBU Maximalbelegung 100. 

„Sofortiger Stopp der Asylunterbringungen beim Linzer Bahnhof“,  fordert Bürgermeister Klaus Luger ohne Einschränkung: „Ich appelliere nochmals an den Innenminister, diesen Plan fallen zu lassen!" Das argumentiert der SPÖ-Stadtchef so: „Die Politik von Innenminister Gerhard Karner stößt bei mir auf Unverständnis. Die Tatsache, dass der Wegfall von 500 Betreuungsplätzen in Wien die Stadt Linz nun mit der Besiedelung des ehemaligen IBIS Hotel ausbaden muss, ist gegenüber den Linzerinnen und Linzern respektlos“, betont das Linzer Stadtoberhaupt. Luger fordert den sofortigen Besiedelungsstopp des Großquartiers beim Linzer Bahnhof.

Asylwerber sollen in Stadtreinigung arbeiten
ÖVP-Vizebürgermeister Martin Hajart reagiert auf Lugers Vorstoß so: „Hätte Bürgermeister Luger im Herbst schneller reagiert und - wie wir es gefordert haben - das ehemalige Ibis-Hotel gekauft, hätten wir jetzt eine andere Situation. Nun müssen wir aber das Beste daraus machen“, so Hajart. Er fordert erneut, dass die Asylwerber von der Stadt für die Stadtreinigung beschäftigt werden sollen, die ohnehin unter Personalnot leide. Der ÖVP-Politiker weiter: „Wir haben uns klar dagegen ausgesprochen, dass Asylwerber im ehemaligen Ibis- Hotel und im ÖBB-Lehrlingsheim untergebracht werden. Denn wir sind weiterhin klar gegen Massenquartiere, auch wenn die Maximalzahl von 100 Asylwerbern pro Unterbringungseinheit nicht überschritten werden soll und die Unterbringung bis Jahresende befristet ist“, betont Hajart einmal mehr.

FPÖ sieht Proteste völlig ignoriert
Auch der Linzer Sicherheitsstadtrat Michael Raml von der FPÖ äußert sich ablehnend: „Die Proteste aus der Bevölkerung und Teilen der Stadtpolitik wurden von Innenminister Karner und der BBU völlig ignoriert. Wieder einmal wird über die Linzer und deren Sorgen drübergefahren“, hält der Stadtpolitiker fest. „Zu den sicherheitspolitischen Einwänden kommt dazu, dass die Einbindung der Nachbarn schlicht gar nicht erfolgt ist. Die Anrainer warten weiterhin auf Aufklärung, wieviele Menschen wann und für wie lange kommen werden. Vor allem, ob es Ausgangsbeschränkungen und Kontrollen geben wird“, ergänzt Raml.

Anrainer müssten umfassend informieren werden
Raml hat die organisatorisch zuständiger Bundesbetreuungsagentur BBU heute in einem Schreiben aufgefordert, die Anrainer endlich umfassend zu informieren. „Das Areal rund um den Hauptbahnhof und den Volksgarten ist bereits jetzt ein Ort des Unwohlseins. Ich bleibe dabei, dass es ein Fehler ist, dort zwei Asylgroßquartiere zu betreiben und hätte mir erwartet, dass diese Pläne widerrufen werden. Die Nachbarn haben sich Ehrlichkeit und Transparenz verdient, was sie in den kommenden Monaten erwartet!“

„Flüchtlingskoordinator“ BBU beantwortet gerne Fragen
Die für dieses Unterbringungsprojekt zuständige Bundesagentur BBU steht indes für konkrete Fragen zum Ex-ibis-Quartier zur Verfügung. Schicken Sie uns ein Mail mit ihren Fragen an ooe@kronenzeitung.at, Kennwort „Asylquartier Linz“, wir leiten sie zur Beantwortung an die BBU weiter und berichten zusammenfassend über die Antworten. 

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