„Bester Kandidat“

Wahlkampf-Tour: Erster Auftritt von Doskozil/Kern

Politik
28.04.2023 07:31

Erst am Mittwoch hatte Christian Kern seine Unterstützung für Hans Peter Doskozil offiziell bekannt gegeben, am Donnerstagabend standen die beiden gemeinsam auf der Bühne - in Neudörfl, beim Stopp der „Freundschaft-Tour“ des burgenländischen Landesparteichefs für den Bundesparteivorsitz in der SPÖ (siehe Video oben).

„Hans Peter ist der bestgeeignete Kandidat“, erklärte Alt-Kanzler, der als Tour-Gast geladen, um über seine Wirtschaftsexpertise zu sprechen, dabei. Zunächst ging es aber um die Partei, den Kandidaten und wie sich eine Bundesregierung aus ÖVP und FPÖ verhindern ließe. Der aktuelle Prozess der Mitgliederbefragung sei jedenfalls ein positiver: „Es wird über Politik und sozialdemokratische Konzepte geredet“, befand Kern.

Altkanzler: Doskozil „bester Kandidat“
„Ich bin überzeugt, dass Hans Peter der bestgeeignete Kandidat ist, den wir aufstellen können.“ Entscheidend sei, den Menschen eine Alternative aufzuzeigen, denn die SPÖ kenne die Probleme der Menschen, verwies er etwa auf die Themen Pflege, Energiewende, Inflation: „Ihr habt gezeigt, wie man Politik im Interesse der Menschen macht.“ Das Verhindern einer Regierung aus Schwarz und Blau sei zwar das Ziel, „aber das Mittel ist, glaubwürdige Politik zu machen.“

Dass die Energiekonzerne hohe Gewinne machen, während die Energiepreise für die Verbraucher durch die Decke gehen, kritisierte der frühere Bundeskanzler: „Ein paar wenige machen ein Geschäft, alle anderen zahlen drauf. Solche Mechanismen muss man durchbrechen.“ Er forderte daher, dass jene, die etwas leisten, auch etwas davon haben müssen: „Das ist die Aufgabe der Sozialdemokratie, weil wir sind die Partei der Leistung.“

Video: Doskozil holt Kern zu Wahlkampf-Tourstop in Heimat

Kern plädierte auch für eine „Strategie der Stärke“, um etwa die Abhängigkeit von China zu verringern - bei der Herstellung von Antibiotika oder bei der Produktion von Solarpaneelen. Eine „Strategie der Stärke“, dies unterstützte auch Doskozil. Was den aktuellen Prozess betrifft, erklärte er: „Es geht nicht darum, welche Personen sich durchsetzen, sondern dass wir Wahlen gewinnen.“

Doskozil: Man muss bereit für Kompromisse sein
Es gelte nun, aufeinander zuzugehen und auch „die Größe zu haben“, einzugestehen, dass man nicht mit jedem Vorschlag einverstanden ist, so der burgenländische Landeshauptmann: „Aber man muss auch bereit sein, Kompromisse zu schließen und andere Meinungen zu akzeptieren.“ Die Anwesenheit Kerns dokumentiere, „dass wir aufeinander zugehen können“.

Es habe auch kritische Fragen auf seiner Tour gegeben, etwa: „Warum grätscht man rein, warum wird öffentlich diskutiert? Es funktioniert halt nicht immer alles ideal“, räumte Doskozil ein und betonte: „Aber jetzt haben wir die einzigartige Chance, diesen Schritt zu gehen.“

Dass die FPÖ mit Herbert Kickl in Umfragen reüssiert, „ist doch bei Gott nicht Kickls Stärke“, meinte er weiters. Als Innenminister habe dieser migrationspolitisch „nichts initiiert“: „Er bekommt nur Zulauf, weil wir zu schwach sind.“ Die SPÖ müsse diese „schwierige Phase“ daher rasch überwinden, Lösungen auf den Tisch legen und nicht „schwurbeln“.

„Werden am Ende des Tages gewinnen“
„Ich gehe ein Risiko ein, wir alle. Aber wir werden am Ende des Tages gewinnen“, zeigte sich Doskozil in Neudörfl - wo vor 149 Jahren die Sozialdemokratie gegründet wurde - jedenfalls überzeugt und erntete dafür Standing Ovations und „Dosko“-Rufe, bevor Landesgeschäftsführer Roland Fürst die Bühne enterte und an die Gäste appellierte, viele in ihrem Umfeld zu motivieren, bei der Mitgliederbefragung für den Burgenländer zu stimmen.

Babler präzisierte Plan bei Niederlage
Indes präzisierte Doskozils Konkurrent um die Parteispitze, Andreas Babler, wie er mit einer möglichen Niederlage bei der Mitgliederbefragung umgehen würde. So würde er als Nummer Drei beim Parteitag nicht erst antreten - „außer es sind alle innerhalb von drei Prozent“, sagte er im Interview auf ORF III. Sollte es einen großen Abstand zwischen ihm und der Nummer Eins geben, „dann würde ich sagen, dann ist es ein klares Ergebnis“.

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