Im Vorjahr haben sich die Masernfälle in Europa verdoppelt. Auch in Österreich steigen derzeit die Zahlen, mit Stand 16. Juli wurden in diesem Jahr 138 Masernfälle registriert. Bei mehr als einem Viertel war eine Behandlung in einem Krankenhaus nötig.
„Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit, sondern eine gefährliche, hochansteckende Infektion, die schwere Komplikationen verursachen kann. Besonders gefährdet sind Kleinkinder, bei denen Hospitalisierungen häufig notwendig sind“, sagte Renée Gallo-Daniel, Präsidentin des Österreichischen Verbands der Impfstoffhersteller (ÖVIH). Symptome der Erkrankung sind unter anderem grippeähnliche Beschwerden, Fieber, eine Bindehautentzündung und der typische Ausschlag. Ungefähr jede fünfte infizierte Person in Industrienationen entwickelt Komplikationen wie eine Gehirn- oder Lungenentzündung.
Übertragen werden Masern durch direkten Kontakt mit infektiösem Nasen- oder Rachensekret, beispielsweise durch das gemeinsame Benutzen von Besteck. Sie zählt zu den Kinderkrankheiten, obwohl zunehmend auch Jugendliche und Erwachsene daran erkranken.
Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit, sondern eine gefährliche, hochansteckende Infektion, die schwere Komplikationen verursachen kann. Besonders gefährdet sind Kleinkinder.
Renée Gallo-Daniel, Präsidentin des Österreichischen Verbands der Impfstoffhersteller (ÖVIH)
„Eltern zögern häufig“
In Österreich wurden mit Stand 16. Juli 138 Masernfälle in diesem Jahr registriert. 2023 waren es insgesamt 186. Impflücken seien „kein individuelles Problem“, sondern ein „Risiko für uns alle“, sagte Sigrid Haslinger vom ÖVIH. Die Masernimpfung schütze nicht nur vor dem Virus selbst, sondern auch vor dem Verlust des bereits aufgebauten Schutzes gegen andere Erkrankungen. Masern könnten nämlich das Immungedächtnis schwächen.
Eltern fehle es nicht immer an Impfbereitschaft, sondern an niederschwelliger Information, Erinnerung und strukturierten Angeboten. Der ÖVIH ruft daher dazu auf, den elektrischen Impfpass zu nutzen, der die digitale Dokumentation ermöglicht. Zudem erinnerte der Verband daran, dass Personen mit unzureichendem Masernschutz laut Epidemiegesetz bis zu 21 Tage vom Besuch von Kindergarten, Schule, Hort oder Arbeitsplatz ausgeschlossen werden können, sofern sie Kontakt zu einer infizierten Person hatten. Das Ziel der WHO ist eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent, Österreich liegt deutlich darunter.
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