VW nur auf Platz vier

Größte Autohersteller? Chinesen sehen das anders

Motor
03.04.2023 16:08

Chinas Autohersteller spielen global nur eine Nebenrolle, was Produktionszahlen angeht. So zumindest lautet die westliche Lesart, in der die elf größten Konzerne aus Japan, Europa, den USA und Korea kommen. Das Beratungsunternehmen Inovev hat nun auf chinesische Art nachgerechnet und zeichnet ein anderes Bild - dieses sieht den größten chinesischen Hersteller bereits auf Rang sechs.

(Bild: kmm)

Der erste Platz ist unstrittig: In beiden Perspektiven war 2022 Toyota weltweit Nummer eins. In der westlichen Rechnung kamen die Japaner auf knapp 10,5 Millionen Autos, nach chinesischer waren es knapp zwei Millionen weniger. Denn in diesem Fall zählen die in chinesischen Joint Ventures gebauten Fahrzeuge nicht zu Toyota, sondern zu FAW beziehungsweise GAC, den heimischen Partnern.

Auch bei Volkswagen fallen gemeinsam mit SAIC und FAW gebaute Autos aus der Rechnung, weswegen die Norddeutschen von Rang zwei im Westen auf Rang vier abrutschen. Profitieren können Hyundai-Kia und Stellantis, die beide über eine geringe Produktion in China verfügen. Zu den Verlierern wiederum zählt auch die Amis General Motors, die insgesamt zehn Joint Ventures im Reich der Mitte unterhalten, unter anderem ebenfalls mit SAIC.

Egal, wie man es rechnet: Toyota ist der größte Autohersteller der Welt. (Bild: Toyota)
Egal, wie man es rechnet: Toyota ist der größte Autohersteller der Welt.

SAIC ist dadurch nach chinesischer Rechnung mit knapp 5 Millionen Einheiten inklusive Joint-Venture-Fahrzeugen die Nummer sechs der Welt, auf einem ähnlichen Niveau wie die VW und Renault-Nissan mit bereinigten Produktionszahlen. FAW landet auf Rang neun, DFM und GAC auf den Plätzen elf und zwölf. Geely, Changan, BYD und BAIC komplettieren die Top 20.

China-Konzerne greifen Knowhow ab
Das ausgeprägte Joint-Venture-Phänomen in China hat politische Gründe. Westliche Autohersteller, die ihre Fahrzeuge im Reich der Mitte verkaufen wollten, mussten vor Ort Werke bauen und sie gemeinsam mit chinesischen Unternehmen betreiben. Die Regierung erhoffte sich dadurch nicht zu Unrecht einen anhaltenden Technologietransfer, den die heimischen Unternehmen für ihre eigene Entwicklung nutzen können. VW ließ sich als erster westlicher Hersteller konsequent darauf ein, was mit jahrzehntelanger Marktführerschaft und Millionenabsätzen belohnt wurde. (SPX)

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(Bild: kmm)



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