Hochangesehener Preis

Autorin Marie Ndiaye wird in Österreich geehrt

Österreich
28.03.2023 10:53

Es steht fest: Die französische Autorin Marie NDiaye erhält heuer den seit 1965 vom Kulturministerium vergebenen Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung soll der 54-jährigen Schriftstellerin dann bei einem Festakt während der Salzburger Festspiele offiziell verliehen werden.

Dies gab Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) am Dienstag bekannt. NDiaye folgt damit der Schottin Ali Smith nach, die die Ehrung 2022 erhielt.

„Wer denkt, es sei alles in bester Ordnung in unserer liberalen Wohlstandsgesellschaft, der irrt. Man muss nur einen Roman von Marie NDiaye aufschlagen und weiß, dass vieles im Argen liegt“, zollte Mayer der Literatin ihren Respekt: „NDiayes Bücher sind komplex komponierte, in glasklarer Sprache geführte Gegenwartsanalysen, die aktuelle Fragen zu Geschlecht, Herkunft, Hautfarbe und sozialer Klasse aufgreifen und bis in die feinsten Verästelungen des Zwischenmenschlichen hinein verfolgen.“

„Gehört zu den Besten unserer Zeit“
Auch die Jury hob in ihrer Begründung die Breitenwirkung der Autorin hervor: „Sie hat Europa wörtlich genommen erfahren, lebte mit ihrer Familie auch viele Jahre in Spanien, Italien, den Niederlanden und Deutschland.“ Die daraus gewonnenen Einflüsse seien heute unübersehbar: „Sie gehört längst schon zu den Besten unserer Zeit. Diese Autorin ist stilistisch brillant, eine Meisterin der Figurenzeichnung. Sie schlägt ihr Publikum mit raffinierten Erzählweisen in Bann, lässt immer wieder Abgründe erahnen.“

NDiaye ist als Prosaautorin bekannt geworden und gewann dabei mit Werken wie „Die lieben Verwandten“ (1993), „Alle meine Freunde“ (2006), „Mein Herz in der Enge“ (2008) oder zuletzt „Die Rache ist mein“ (2021) auch eine deutschsprachige Leserschaft. Sie feierte jedoch ebenso am Theater Erfolge mit Stücken wie „Hilda“ und „Die Schlangen“.

Österreichischer Staatspreis für Europäische Literatur
Der Österreichische Staatspreis für Europäische Literatur geht auf das Unterrichtsministerium zurück und ehrt das Gesamtwerk eines europäischen Schriftstellers, dessen Werk in deutschsprachiger Übersetzung vorliegen muss.

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