Das große Interview

Wie war es im anderen Leben, Herr Koller?

Im Oktober 2022 stürzt Gerhard Koller zu Hause plötzlich zu Boden und wird mit einem Schädel-Hirn-Trauma ins Wiener AKH eingeliefert. Nach 21 Tagen künstlichem Tiefschlaf und dreimonatiger Reha kehrt der krone.tv-Moderator am Montag wieder auf den Bildschirm zurück. Ein Gespräch über extreme körperliche und geistige Erfahrungen - und die Liebe.

Bei Kollers zu Hause in Wien-Währing herrscht an diesem Nachmittag festliche Stimmung. Eine Flasche Champagner Rosé ist eingekühlt, auf dem Tisch steht eine große Schüssel mit frischem Obstsalat. Wenige Stunden zuvor ist der Fernsehmoderator aus der Reha-Klinik Meidling entlassen worden. Bunte Zeichnungen und selbst getöpferte Schalen und Häferl erinnern an die kreativste Phase seines Lebens. „Endlich daheim“, strahlt Gerhard Koller. Mein Kollege bei krone.tv hat zwölf Kilo abgenommen. Das Gehen strengt ihn noch an, aber die Worte sprudeln aus ihm heraus wie früher und seine braunen Augen leuchten.

Unser Interview findet zwei Meter neben jener Stelle statt, an der er vor viereinhalb Monaten wie aus dem Nichts umgefallen ist. Weg vom Fenster und von den Bildschirmen. Seine Frau Erika sitzt mit am Tisch. Gemeinsam setzen die beiden die Puzzleteilchen der letzten viereinhalb Monate zu einem eindrucksvollen Bild zusammen.

„Krone“: Was ist am 24.10.2022 genau passiert?
Gerhard Koller: Das war der Montag vor dem Nationalfeiertag. Ich saß unten in meinem Heimbüro und hab mich auf eine dreistündige Livesendung am Rathausplatz vorbereitet. Ich hätte 16 Gäste auf der Bühne gehabt. Am frühen Abend bin ich über die Stiege herauf in die Küche gegangen, wahrscheinlich wollte ich ein Mineralwasser holen. Was dann passiert ist, weiß ich nur von den Erzählungen meiner Frau.