„Echt harter Job“
US-Fiskus schaut OnlyFans wegen Trinkgeld-Gesetz
„Ein echt harter Job“, „Nehmt sie euch zur Brust“ oder „Entblößt ihre Konten“ – Amerika amüsiert sich über eine neue Aufgabe des US-Fiskus. In seinem neuen Haushaltsentwurf („Big Beautiful Bill“) erfüllt Donald Trump eines seiner Wahlversprechen: Keine Steuern mehr auf Trinkgelder. Das zwingt die Beamten der Steuerbehörde IRS in Zukunft, während der Dienstzeit auf der Erotik-Plattform OnlyFans Ermittlungen anzustellen.
Die nackte Tatsache ist, dass „Digitale Content Kreation“ zu den knapp 70 aufgelisteten Gewerben gehört, für die laut Regierung Trinkgelder in Zukunft steuerfrei sind. Auf der anderen Seite sind „pornografische Dienstleistungen“ ausdrücklich nicht von der Steuer befreit. Im Fall von OnlyFans müssen die Steuerprüfer für jedes Konto einzeln entscheiden, ob auf diesem explizit sexuelle Aktivitäten gezeigt werden.
„Wo wollen die da die Linie ziehen?“, wundert sich die Buchhalterin Katherine Studley in der „New York Times“: „Sind nackte Füße für Fetischisten oder knappe Bikinis schon Pornografie? Mal ganz davon abgesehen, dass es auch Koch- und Yoga-Kanäle auf OnlyFans gibt!“
In sozialen Medien sorgen die ungewöhnlichen Ermittlungen für Lacher. „Die Bewerbungen für das IRS haben sich gerade vervierfacht“, scherzt dieser User:
Laut des Budgetplans liegt es in der Verantwortung der IRS-Beamten, zu bewerten, welche Trinkgelder der Abonnenten auch in Zukunft versteuert werden müssen und welche nicht. Für den Steuerberater Thomas Gorcynski könnte es in Zukunft zu bizarren Szenen vor Steuergerichten kommen: „Besonders bei Fetischen ist es sehr subjektiv, was Leute als pornografisch empfinden. Da kann der Richter es völlig anders sehen, als die IRS.“
Die sozialen Medien amüsieren sich bereits mit Memes über das, was auf die Steuerbehörden zukommt. In den Worten eines Witzboldes: „Jetzt brauchen die Beamten keine Sorge mehr zu haben, wenn sie wie sonst immer sich OnlyFans während der Dienstzeit anschauen … ich bin im falschen Beruf!“
OnlyFans und andere plattformbasierte Abodienste bieten eine enorme Bandbreite an Inhalten, da fast alles hinter einer Paywall geschützt ist. Manche Creator bewerben ihre Inhalte ganz offen als Pornografie, während andere stärker auf die Fetische ihrer Nutzer eingehen. Nach dem neuen Gesetz sind „nur“ die ersten 25.000 Dollar an Trinkgeldern steuerfrei – die Regelung gilt nur für Einkommen von bis zu jährlich 150.000 Dollar für Einzelpersonen.









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