Nach Bootsunglück:
Italien fordert harten Kampf gegen Schlepperei
Nach dem Bootsunglück vor der Küste der süditalienischen Region Kalabrien mit mindestens 63 Todesopfern ruft Italien die EU zu einem entschlosseneren Kampf gegen Schlepperei auf. „Wir brauchen ein Europa, das handelt, und zwar schnell. Der einzige Weg, um diese Tragödien zu vermeiden, ist die Abfahrten der Migranten zu verhindern“, sagte Meloni am Montagabend.
„Ich habe heute einen Brief an den Europäischen Rat und die Europäische Kommission geschickt, in dem ich darum bitte, dass das, was wir auf dem letzten Europäischen Rat zum Thema Migration besprochen haben, sofort umgesetzt wird“, sagte Meloni im Interview mit dem Sender Rai1.
„Schlepperei ist ein internationales Problem“, meinte Innenminister Matteo Piantedosi, der das Thema am Montagnachmittag bei einem bilateralen Treffen mit seinem französischen Amtskollegen, Gérald Darmanin, in Paris diskutieren will.
Schlepperei ist ein internationales Problem.
Italiens Innenminister Matteo Piantedosi
„In der Frage der Migranten muss Europa mehr tun. Der Übergang von Worten zu Taten ist von grundlegender Bedeutung“, sagte der parteilose Minister.
Kritik zog sich der italienische Innenminister mit der Behauptung zu, Migranten sollten nicht das Leben ihrer Kinder bei gefährlichen Seefahrten über das Mittelmeer auf Spiel setzen. „Verzweiflung kann niemals Reisebedingungen rechtfertigen, die das Leben der eigenen Kinder gefährden“, so der Innenminister im Gespräch mit Journalisten in Kalabrien am Montag.
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Prompt kam die Reaktion von „Ärzte ohne Grenzen“ (MSF). „Die Worte Piantedosis sind kaum mehr als eine traurige Abwälzung der Verantwortung, ein weiterer Schlag ins Gesicht der Opfer und Überlebenden dieser Tragödie“, sagte Marco Bertotto, Sprecher von MSF, während der Pressekonferenz zum Schiffsunglück von Crotone.
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