Schutz für Unfall-AKW
IAEA-Beobachter nun auch permanent in Tschernobyl
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) will mit der ständigen Anwesenheit ihrer Experten in Tschernobyl weitere russische Angriffe auf den ukrainischen Unfallreaktor verhindern. Das sagte IAEA-Chef Rafael Grossi am Mittwoch in der Anlage nahe der belarussischen Grenze, als die Beobachtermission seiner Behörde ihre Arbeit aufnahm.
„Wir hoffen, dass es keine weitere Besetzung oder keinen weiteren Angriff auf das Kraftwerk geben wird“, erklärte Grossi. Kurz nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine im vergangenen Februar hatten russische Truppen das ehemalige Kraftwerk Tschernobyl fünf Wochen lang besetzt.
Der Ausfall der Stromversorgung für die Kühlung des Atomabfalls in der Anlage rief internationale Sorge vor einem weiteren Strahlen-Unfall hervor. Im Jahr 1986 war es in Tschernobyl zu einem verheerenden Atomunfall gekommen.
IAEA-Präsenz soll russische Angriffe verhindern
Grossi reiste Anfang der Woche in die Ukraine, um in Tschernobyl sowie in drei in Betrieb stehenden Atomkraftwerken in der Ukraine kleine IAEA-Teams dauerhaft einzusetzen. Die Präsenz internationaler Beobachter soll nicht nur das Risiko russischer Angriffe verringern, sondern die Experten sollen auch ständig über die Sicherheit der Anlagen berichten und technische Hilfe leisten.
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Im vierten ukrainischen AKW im südlichen Saporischschja hat die IAEA bereits voriges Jahr ein kleines Team stationiert. Die Anlage steht unter russischer Besatzung, wird aber von ukrainischen Mitarbeitern betrieben. Grossis Vorschlag einer Nichtangriffs-Zone um das AKW wurde bislang nicht umgesetzt.
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