System belastet

Mehr Kinder mit RS-Virus in Europas Spitälern

Ausland
12.12.2022 23:15

In vielen europäischen Ländern werden derzeit immer mehr Kinder mit akuter Bronchiolitis in Krankenhäuser gebracht. Ursache dafür sind Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus, auch RS-Virus oder RSV genannt. Gleichzeitig sind Influenza- und Coronaviren im Umlauf. Die EU-Behörde für Gesundheitsschutz hat am Montag vor einem erheblichen Druck auf die Gesundheitssysteme gewarnt.

Dieses werde in den kommenden Wochen und Monaten bestehen, sagten Vertreterinnen und Vertreter des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) am Montag. Dabei beriefen sie sich auf eine Risikobewertung der Behörde in Stockholm. Infektionen mit dem RS-Virus seien zwar nicht ungewöhnlich, ihr Auftreten in diesem Jahr jedoch häufiger und früher als in den Jahren vor der Corona-Pandemie. Kinder seien diesmal überproportional betroffen.

Bettenmangel in Deutschland
In vielen Krankenhäusern Deutschlands mangelt es bereits seit Wochen an Betten auf Kinder- und Jugendstationen, weil so viele junge Patientinnen und Patienten mit Influenza- oder RS-Virus-Infektion aufgenommen werden müssen.
Laut ECDC-Direktorin Andrea Ammon ist die Gefahr von Ansteckungen in der Weihnachtszeit erhöht, etwa durch Treffen, Einkäufe und Reisen. Sie rief Regierungen daher dazu auf, ihre Gesundheitssysteme zu stärken sowie Impfungen gegen Influenza und Covid-19 bei Risikogruppen mit Priorität durchzuführen.

Lieferengpässe bei Medikamenten
In Österreich kommt es in der aktuellen Grippe- und Erkältungswelle bei bestimmten Medikamenten zu Lieferengpässen. Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) betreibt eine Liste, auf der tagesaktuell nicht verfügbare Medikamente hinzugefügt werden. Lieferengpässe würden zu dieser Zeit zwar an der Tagesordnung stehen, jedoch verschlimmere die Globalisierung Abhängigkeiten, sagte Apothekerkammer-Sprecher Wolfgang Müller. Viele Arzneien würden in Asien an einem einzigen Standort hergestellt. 

Müller beruhigt jedoch, dass es viele Möglichkeiten gebe, um momentane Engpässe zu verhindern. So könnten in Rücksprache mit der verordnenden Ärztin oder mit einem Arzt etwa wirkstoffgleiche Medikamente ausgehändigt werden. Apothekerinnen und Apotheker würden pro Tag bis zu zwei Stunden damit verbringen, ausverkaufte Medikamente aufzutreiben oder Ersatz zu finden.

(Bild: Goffkein - stock.adobe.com)

Von Infektionen mit dem RS-Virus sind laut ECDC vor allem Kinder unter fünf Jahren und Menschen über 65 betroffen. Bei Kindern sind sie die Hauptursache für Infektionen der unteren Atemwege. Bronchiolitis ist eine der Krankheiten, die dieser Virus auslösen kann. Dabei sind die unteren Atemwege befallen. Symptome sind beispielsweise Schnupfen, Fieber, Husten und Atemschwierigkeiten.

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