Regen und Sturmböen

Feiertags-Unwetter sorgen für teils schwere Schäden

Österreich
16.08.2011 13:14
Heftige Unwetter haben am Feiertagswochenende die Einsatzkräfte auf Trab gehalten. In der Steiermark sorgte Starkregen am Montagabend im Bezirk Bruck/Mur für unter Wasser stehende Keller und Vermurungen. In Salzburg legten umgestürzte Bäume die Lokalbahn im Flachgau lahm, der Schienenverkehr musste vorübergehend eingestellt werden. In Tirol laufen am Dienstag die Aufräumarbeiten nach den Unwettern nach wie vor auf Hochtouren. Alleine im Bezirk Innsbruck-Land entstand ein Schaden von über 200.000 Euro.

Starkregen und Blitzschlag, von Sturmböen begleitet, hatten am Montag im obersteirischen Bezirk Bruck/Mur bei einigen kleinen Brücken und Wasserdurchlässen Verklausungen entstehen lassen und so Wiesen und Äcker in einigen Gemeinden überflutet. Teile eines Lebensmittelmarktes in St. Lorenzen im Mürztal standen unter Wasser, ebenso der Parkplatz des Objekts (Bilder).

Acht Feuerwehren mit rund 100 Mann waren stundenlang im Einsatz, um die Keller auszupumpen, Verklausungen zu beseitigen und umgestürzte Bäume zu entfernen. Die Auswirkungen seien allerdings im Rahmen geblieben, wie die Landeswarnzentrale am Dienstag mitteilte.

15 Autos nach Murenabgang eingeschlossen
In Tirol haben Unwetter am Sonntagabend Schäden verursacht. Besonders die Bezirke Schwaz und Innsbruck-Land waren von den Unwettern betroffen. Im Ausflugsziel Halltal im Bezirk Innsbruck-Land waren am Dienstagvormittag nach wie vor 15 Autos nach einem Murenabgang eingeschlossen. "Bis Donnerstagnachmittag soll ein provisorischer Weg eingerichtete sein, um die Fahrzeuge herauszubekommen", erklärte der Absamer Bürgermeister Arno Guggenbichler.

Insgesamt waren am Sonntagabend rund 30.000 Kubikmeter Geröll im Bereich Bettelwurfeck abgegangen (Bilder). Die Straße wurde im Gebiet der Kitzzwangbrücke bis zum Ende der Bettelwurfkurve mit Schotter verlegt und musste gesperrt werden. Die Sanierung werde mit Sicherheit längere Zeit in Anspruch nehmen. Laut Guggenbichler werden mehrere Varianten untersucht, um die geeignetsten Sicherungsmaßnahmen festzulegen. Insgesamt dürfte sich der Schaden auf über 200.000 Euro belaufen.

Frühwarnsystem hat "perfekt funktioniert"
Weil es im Halltal immer wieder zu Murenabgängen kommt, hatte die Gemeinde ein Frühwarnsystem installiert. Basierend auf Daten der Zentralanstalt für Meterologie und Geodynamik wird das Halltal bei aufkommenden Gewittern mit hoher Intensität gesperrt. Derzeit passiere die Sperre noch händisch. Künftig soll sie aber via Ampel und ohne Zeitverlust geschehen. "Die Ampel ist bereits behördlich genehmigt", erklärte der Bürgermeister. Sie soll noch in diesem Jahr installiert werden.

Das Frühwarnsystem habe am Sonntagabend "perfekt funktioniert", schilderte Guggenbichler. Die Warnung war um 20.23 Uhr eingelangt. Nicht ganz zehn Minuten später sei die Straße dann taleinwärts gesperrt gewesen. Die Mure ging schließlich gegen 21.15 Uhr ab, sagte der Bürgermeister.

Auch im Bezirk Schwaz waren am Dienstag Einsatzkräfte mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Eine Mure hatte die Straße zum Zintberg auf einer Länge von 30 Metern verlegt und zum Teil weggerissen. Vorübergehend waren rund 150 Bewohner vom Ortsteil Zintberg von der Außenwelt abgeschnitten. Die Aufräumarbeiten würden noch einige Tage in Anspruch nehmen.

Salzburger Lokalbahn lahmgelegt
Von den Unwettern betroffen war am Sonntagabend auch die Salzburger Lokalbahn (Bild). "Bäume und Äste trafen genau die Gleise der Lokalbahn, der Schienenverkehr wurde sofort eingestellt", berichtet Salzburg-AG-Chef Gunter Mackinger. Die freiwillige Feuerwehr Nußdorf rückte mit zwei Fahrzeugen und 16 Männern aus und räumte bei strömendem Regen die blockierte Strecke.

Inzwischen rückten 15 Techniker der Lokalbahn an, um die zerstörten Oberleitungen zu reparieren. Die aufwendigen Arbeiten dauerten bis Montagnachmittag an. Ein Schienenersatzverkehr mit Autobussen wurde rasch eingerichtet: "Um 15.45 Uhr konnten wir die Strecke zum Glück wieder freigeben", so Mackinger erleichtert. Seitdem läuft der Zugverkehr wieder ohne Probleme.

Das Unwetter hielt aber auch weitere Feuerwehren im Flachgau auf Trab. In Anthering und Obertrum quollen mehrere Keller wegen der Wassermassen über. Die Feuerwehr rückte zum Auspumpen an. In Straßwalchen stand eine Unterführung unter Wasser. In Seekirchen und ebenfalls bei Anthering waren außerdem mehrere Bäume auf Straßen gestürzt. Die Aufräumarbeiten dauerten vielerorts die Nacht über an, berichtet das Landesfeuerwehrkommando auf Anfrage der "Krone".

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