Erneut muss sich Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) einer Operation im Kehlkopfbereich unterziehen. Das gab er Mittwochvormittag in seinem Büro im Landhaus in Eisenstadt bekannt. Die zuständigen Ärzte sprechen von einem Routineeingriff.
Mit schwerwiegenden Beeinträchtigungen der Stimmbänder und des Kehlkopfes hat der burgenländische Landeshauptmann seit mehr als vier Jahren zu kämpfen. Erstmals wurde Doskozil im Juli 2018 operiert. Da sich die Stimme verschlechterte, stand im Oktober 2019 eine zweite Operation an. Damals erfolgte der Eingriff im hinteren Kehlkopfbereich. Im März 2020 stand im Universitätsklinikum Leipzig eine weitere OP an, im Jänner 2021 folgte die vierte.
Probleme beim Luftholen
Am Mittwoch gab der Landeshauptmann vor versammelter Presse in seinem Büro in Eisenstadt bekannt, sich einer fünften Operation unterziehen zu wollen - laut Ärzten ein Routineeingriff. „Ich war Anfang September zur Routinekontrolle in Leipzig. Festgestellt wurde, dass die Wucherung im hinteren Kehlkopfbereich zunehmend versteinert, dabei handelt es sich um ein Knorpelgebilde. Grundsätzlich wäre eine Versteinerung aus medizinischer Sicht eher gut. Ich habe aber jetzt mit der Luft immer mehr Probleme, weil die Kehlkopfklappe im oberen Kehlkopfbereich zur Seite gedrückt wird“, sagte Doskozil. Bei einer Erkältung könne sich das Problem, weniger Luft zu bekommen, noch verschlimmern - auch das spreche für den Eingriff.
Landesrat Schneemann übernimmt
Die Operation ist für 18. Oktober angesetzt. Etwa zwei Stunden dürfte der Eingriff dauern. Danach wird sich Doskozil schonen müssen. Die Agenden werden in der Zwischenzeit SPÖ-Landesrat Leonhard Schneemann in die Hände gelegt. Doskozil wird aber dennoch weiter in die politische Arbeit eingebunden sein. Er will per Laptop und WhatsApp am Laufenden bleiben.
Mein persönliches Ziel ist es, am 17. November die Budgetrede zu halten.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil
„Singen will ich eh nicht mehr“
Was manche schon vermutet haben, bestätigt der Landeshauptmann nun: Die Stimme wird wohl auch nach diesem Eingriff nicht mehr viel besser werden. „Aber singen will ich eh nicht mehr“, merkte Doskozil mit einem Augenzwinkern an. Unangenehm seien vor allem die ersten Tage nach der OP. Er vertraue voll und ganz den Ärzten in Leipzig. Im Wiener AKH sei ihm 2018 eine Entfernung des Kehlkopfes nahegelegt worden: „Dann hätte ich gar keine Stimme mehr.“
Hilfe von Julia bei Genesung
Voraussichtlich wird Doskozil zehn Tage unter Aufsicht der Ärzte in Deutschland sein, danach ist Erholung in häuslicher Pflege angesagt. Seine Frau Julia wird ihn dabei voll unterstützen.
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