„Krone“-Interview

Wacker Präsident: Wahl wurde zum Polizei-Einsatz

Tirol
01.07.2022 09:09

Um 23.10 Uhr rückte am Mittwoch im Tivoli-VIP-Klub bei Wackers Generalversammlung die Exekutive an. Bei seiner Wahl zum 35. Präsidenten hat man Hannes Rauch bedroht und beschimpft. Der „Krone“ stand er in einem Interview Rede und Antwort.

Krone“: Zum Wacker-Präsidenten gewählt – Gratulation! Obwohl vielleicht sollte man da ja auch gar nicht gratulieren?
Hannes Rauch: Äh, das weiß ich auch nicht so genau. Die Generalversammlung am Mittwoch war schon nicht einfach. Eine hochemotionale Veranstaltung, da ging’s richtig zur Sache.

Sie wurden verbal sehr derb empfangen („Schleich dich, du W“), die Stimmung war aggressiv, es rückte sogar die Polizei an. Hilft da die dicke Haut, die man als Politiker bekommt?
Dicke Haut ich weiß nicht. Ich habe einmal großes Verständnis dafür, dass die Emotionen so hochgekocht sind. Es ist viel passiert, die Generalversammlung war da halt das Ventil. Die Wortwahl war nicht angenehm, ja. Aber ich will in diesem Verein Brücken bauen. Wir brauchen so etwas wie eine funktionierende Sozialpartnerschaft.

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Ich bin zuversichtlich. Obwohl: 100-prozentige Sicherheit gibt’s nicht. Die nächsten 14 Tage sind entscheidend.

Wacker-Präsident Hannes Rauch

Und Geld. Schnell.
So ist es. Skurrilerweise hat der Verein ja 100.000 Euro auf dem Konto, aber die dürfen wir wegen des drohenden Konkurses nicht verwenden. Über das Wochenende wollen wir klären, wie die Dinge wirklich aussehen. Dass die Schulden aber doppelt so hoch sind wie kolportiert (970.000 €), kann ich ausschließen. Nächste Woche sollten wir dann mehr wissen.

Ist der Verein Wacker noch zu retten?
Ich bin zuversichtlich. Obwohl: 100-prozentige Sicherheit gibt’s nicht. Die nächsten 14 Tage sind entscheidend. Es gibt mehre Optionen: Sponsoring, Investoren oder Kernmitgliedschaft. Aber: Wir können die Braut nicht aussuchen. Wir sind nicht der begehrteste Junggeselle im Land.

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Wir haben kein Geld und keine Mannschaft. Aber wir wollen nächste Woche mit dem Training beginnen. Mit den Juniors-Spielern, manchen aus der Zweier.

Wacker-Präsident Hannes Rauch

Michail Ponomarew macht aber schöne Augen.
Stimmt, aber er ist nur eine Möglichkeit. Und er will nicht in die Tiroler Liga. Ich auch nicht. Weil’s in der Regionalliga die größeren Stadien und damit weniger Sicherheitsbedenken gibt.

Apropos Tiroler Liga: Wie schaut die Mannschaft eigentlich aus?
Wir haben kein Geld und keine Mannschaft. Aber wir wollen nächste Woche mit dem Training beginnen. Mit den Juniors-Spielern, manchen aus der Zweier.

Das klingt nicht gerade nach Durchmarsch.
Das wäre unseriös. Auch Trainer Oenning wird wohl nicht mehr dabei sein, wir suchen eine Tiroler Lösung.

Warum tun Sie sich das alles eigentlich an?
Hab ich mich bei der Generalversammlung auch gefragt. (Lacht). Ich mache es, weil ich denke, dass es machbar ist.

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