ÖBB-Sicherheitsaktion

Ein Zugunfall bedeutet für Lenker oft den Tod!

Niederösterreich
10.06.2022 06:04

Insgesamt 60 Unfälle an Eisenbahnübergängen gab es in Österreich im Jahr 2021, 17 davon in Niederösterreich. Im Rahmen einer ÖBB-Aktion erzählt nun ein Lokführer vom Riesenglück im Unglück.

Von insgesamt 3000 Bahnübergängen befinden sich 1250 in Niederösterreich. Zur Jahrtausendwende gab es noch doppelt so viele. „Mit ein Grund, warum es heute zu weitaus weniger Unfällen an Eisenbahnkreuzungen kommt, als damals“, erklärt Herbert Ofner, der für die Sicherheitskommunikation bei der ÖBB Infrastruktur verantwortlich ist.

Zum internationalen Tag für mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen Anfang Juni setzen die ÖBB auf eine weitere Säule: Sensibilisierung und Aufklärung. Denn verantwortlich für die Kollision sei in 99 von 100 Fällen der Verkehrsteilnehmer. Auf der Kamptalbahn wurde nun eine Notbremsung vor einem auf den Gleisen stehenden Auto simuliert. „Normalerweise hat der Triebfahrzeugführer keine Chance, rechtzeitig anzuhalten. Er würde den Pkw wie nichts zermalmen oder vor sich herschieben“, schildert Ofner. Dabei sei auch nahezu sicher, dass der Lenker nicht überlebe.

Zu lange Bremswege: Lokführer ist chancenlos
Triebfahrzeugführer Andreas Schlögl ist bereits ein Routinier. Er selbst habe noch keinen tödlichen Unfall als Lokführer miterlebt, viele seiner Kollegen aber schon. Schlögl konnte vor 15 Jahren vor einem Pkw bei Statzendorf im Bezirk St. Pölten nicht mehr halten. „Trotz Notbremsung haben wir den Pkw beifahrerseitig voll erfasst. Dann reagierst du nur noch“, schildert Schlögl die dramatischen Szenen.

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Wenn das Auto bei einem Zusammenprall mit dem Zug voll erwischt wird, ist eines absolut klar: Die Chance, lebend auszusteigen, ist gleich null!

Herbert Ofner, ÖBB-Infrastruktur

Der Mann kam damals nicht ums Leben: „Wenn man den Lenker in einem Stück aus dem Auto bergen kann, ist das schon gut“, geht Schlögl auf Erzählungen nicht so glimpflicher Unfälle von Kollegen ein. Fahrgäste verletzen sich in der Regel dabei nicht und spüren Notbremsung und Aufprall relativ schwach.

„Positive Gespräche!“
Rund 20 Millionen Euro werden jährlich in die Sensibilisierung von Fahrschullehrern, Schulklassen etc., der Reduzierung von Eisenbahnkreuzungen und in die technische Sicherung von diesen - meist mittels Lichtzeichenanlagen - investiert. Für die Strecke Hadersdorf-Sigmundsherberg ist Streckenmanager Manfred Buchsbaum zuversichtlich, diese bis 2026 „auf neuestem Stand“ zu haben. „Dort gibt es positive Gespräche mit den Gemeinden.“

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