Parteitag in Tirol

SPÖ-Chef Dornauer mit 90 Prozent wiedergewählt

Tirol
28.05.2022 15:25

Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer ist am Samstag bei einem ordentlichen Landesparteitag in Schwaz mit 90 Prozent der Delegiertenstimmen in seinem Amt bestätigt worden. Bei seiner ersten Vorsitzenden-Wahl im Jahr 2019 hatte er noch 85 Prozent erreicht. Zudem wurde der 39-Jährige auch zum Spitzenkandidaten der Oppositionspartei für die planmäßig im ersten Quartal 2023 stattfindende Landtagswahl gekürt. Dabei erreichte er 95 Prozent.

Dornauer hatte in seiner Rede am Landesparteitag mit einer klaren Regierungsansage aufgewartet, allerdings mit einer Einschränkung. Nur wenn man gestärkt aus der Landtagswahl hervorgehe, werde man „eine Regierungsbeteiligung anstreben“, rief Dornauer den Delegierten in seiner großteils wenig angriffigen, sondern bemüht staatsmännisch gehaltenen 45-minütigen Rede zu. Wie ein roter Faden zog sich das Parteitagsmotto „Bereit für Tirol“ durch seine Rede.

Zurück zu „SPÖ Tirol“
„Ich möchte mit euch gemeinsam am Beginn einer neuen Ära stehen, vielleicht auch in Verantwortung - wenn es einen Auftrag der Bevölkerung bei der Wahl gibt“, so Dornauer. Gleich zu Beginn wartete er mit einer Ansage, den Parteinamen betreffend, auf: Der vor ein paar Jahren implementierte Name werde wieder von „Die neue SPÖ Tirol“ auf „SPÖ Tirol“ geändert. „Das Projekt ist erfolgreich abgeschlossen worden. Das Ziel der Erneuerung ist erreicht. Die Sozialdemokratie steht in Land wie Bund vor einem politischen Comeback“, begründete Dornauer das „Aus“ für die „neue SPÖ“.

Dornauer Spitzenkandidat bei Landtagswahl
Auch bei der zur Wahl stehenden Landesliste für die Landtagswahl waren alle Augen in erster Linie auf den Sellrainer Bürgermeister gerichtet. Der Landesparteivorstand hatte ihn Anfang Mai einstimmig als Frontmann für die Wahl vorgeschlagen. Am Samstag erhielt er 95 Prozent Zustimmung von den Delegierten. 

Hinter Dornauer auf den Spitzenplätzen der Landesliste wurden für den Parteitag alte Bekannte nominiert: die Lienzer Bürgermeisterin und ehemalige Parteichefin Elisabeth Blanik, ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth (in Innsbruck), die Landtagsabgeordneten Elisabeth Fleischanderl (Schwaz), Benedikt Lentsch (Landeck) und Claudia Hagsteiner (Kitzbühel) sowie der ehemalige Nationalratsabgeordnete Christian Kovacevic (Kufstein).

Video-Botschaft von Rendi-Wagner
Vor der Dornauer-Rede wandte sich Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner mit einer Videobotschaft an die Delegierten. Sie bedankte sich beim „lieben Schorsch“, der sich inhaltlich in der Partei immer voll einbringe. Und sie erinnerte an vergangene rote Erfolge in Tirol wie etwa bei den Gemeinderatswahlen. Ansonsten geißelte Rendi-Wagner Türkis-Grün im Bund, das in Sachen Teuerung nur zuschaue und die Menschen, die „nicht mehr wissen, wie sie über die Runden kommen“, im Regen stehen lasse.

Seit Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 vollzog Dornauer deutlich merkbar einen Imagewandel. Vorbei scheint die Zeit, in der er von so manch Skandälchen zu Fettnäpfchen und retour unterwegs war. Betont staatsmännisch, abgeklärt und fokussiert präsentierte sich der Partei- und Klubchef zuletzt. Einen besonderen Fokus legte er auf intensive Parteiarbeit, um auch Kritiker und Skeptiker in den eigenen Reihen zu überzeugen.

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