Präsidentschaftswahl

Nehammer: „Es wird keinen ÖVP-Kandidaten geben“

Politik
23.05.2022 13:28

Die Volkspartei hat sich - nach der Ankündigung von Amtsinhaber Alexander Van der Bellen - dazu entschlossen, keinen eigenen Kandidaten zur kommenden Bundespräsidentschaftswahl aufzustellen. Der „Rückzug“ vom Antritt war zwar bereits erwartet worden, dennoch betont Bundeskanzler Karl Nehammer in einem Statement gegenüber krone.at, die Entscheidung erst am Sonntag getroffen zu haben.

„Die Volkspartei hat - aus Respekt vor dem Amt - immer angekündigt, ihre Entscheidung dann zu treffen, wenn der Herr Bundespräsident entschieden hat, ob er noch einmal kandidieren will. Van der Bellen hat gestern seine erneute Kandidatur öffentlich gemacht. Die Volkspartei hat sich seit gestern intern beraten und entschieden, für die Präsidentschaftswahl keinen eigenen Kandidaten bzw. Kandidatin aufzustellen“, erklärt der ÖVP-Chef.

„Keine Wahlempfehlung, aber alles Gute“
Wahlempfehlung werde es allerdings auch keine geben, sagt Nehammer. Denn: „Die Menschen sind mündig und können ihre Entscheidung selbst treffen. Die Zusammenarbeit mit dem Herrn Bundespräsidenten war in den vergangenen Jahren sehr positiv und wir wünschen ihm für seine Kandidatur alles Gute!“

Unterstützung von SPÖ, NEOS und Grünen
Auch seitens SPÖ und NEOS wird es, wie ebenfalls bereits im Vorfeld erwartet wurde, keinen eigenen Kandidaten geben. Beide Parteien haben bereits am Sonntag angekündigt, Van der Bellen bei seiner Wiederkandidatur zu unterstützen. NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos bekräftigte am Montag per Aussendung, seine Partei werde den amtierenden Bundespräsidenten unterstützen und freue sich auf weitere gute Zusammenarbeit.

Die NEOS stünden auch voll hinter den Worten Van der Bellens, wonach mutige Positionen bezogen werden müssten, so Hoyos. Und Werner Kogler, der Bundessprecher der Grünen, aus deren Reihen Van der Bellen einst kam, nannte dessen Wiederkandidatur eine gute Nachricht und würdigte ihn als „Anker der Stabilität für Österreich“.

Spannung vor FPÖ-Nominierung
Einzig die FPÖ - wie wohl auch wieder einige unabhängige Kandidaten - scheint sich nicht von vornherein geschlagen geben zu wollen. Dass der bereits einmal gescheiterte Norbert Hofer noch einmal gegen Van der Bellen antritt, gilt allerdings als ausgeschlossen. Wen die Freiheitlichen letztlich ins Rennen schicken werden, ist offen. Man wolle bis zum Sommer entscheiden, heißt es. Man habe auch nach der Absage von Hofer „gute Optionen“, meint etwa Tirols FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger, um gegen den „Kandidaten des Systems“ (Van der Bellen) anzutreten.

Fürst, Grosz und MFG
Angesprochen auf eine mögliche Kandidatur der immer wieder hoch gehandelten Nationalratsabgeordneten Susanne Fürst, meinte Tirols oberster Blauer gegenüber der APA: „Auch sie wäre - wie einige andere - eine gute Kandidatin.“ Fürst hatte zuletzt auf Einladung der Tiroler FPÖ an einem Trachtenfest teilgenommen. Abwerzger ging übrigens auch von einem Antreten des ehemaligen BZÖ-Mandatars Gerald Grosz aus - als „unabhängiger Kandidat“.

Auch die Impfgegner-Partei MFG will im Sommer über einen möglichen Kandidaten entscheiden. Bundesgeschäftsführer Gerhard Pöttler ließ ausrichten, seine Partei sei mit der Amtsführung Van der Bellens „unzufrieden“, weil er faktisch alle Covid-Gesetze abgesegnet habe.

Platter: „Meine Unterstützung hat er“
Ein wenig aus der ÖVP-Reihe tanzte am Montag übrigens Tirols Landeshauptmann Günther Platter - der steht im Gegensatz zur Bundespartei offenbar voll und ganz hinter Van der Bellen. „Meine Unterstützung hat er“, sagte Platter auf Anfrage. Van der Bellen sei „mit seiner ruhigen und unaufgeregten Art der Richtige für das Amt des Bundespräsidenten“. Man spüre dessen „Tiroler Mentalität“.

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