Kommt im Herbst-Update

Zwang zum Microsoft-Konto für alle Windows-11-User

Web
07.05.2022 16:14

Der US-Softwarekonzern Microsoft will alle Nutzer seines Betriebssystems Windows 11 zur Nutzung eines Microsoft-Kontos zwingen. Gab es den Zwang zum Online-Konto bisher nur bei der Home-Version, soll er künftig auch auf die Pro-Version von Windows 11 ausgeweitet werden. Ohne Microsoft-Konto kommt man dann nur noch mit Tricks durch den Installationsprozess.

Microsoft hatte Windows 11 im Herbst veröffentlicht, mittlerweile hat das neue Betriebssystem fast 20 Prozent Marktanteil. Bei der Einführung sorgte eine Änderung im Installationsprozess für Aufsehen: Wer Windows 11 Home nutzt, ist dazu gezwungen, sich mit einem Microsoft-Konto anzumelden. Ein nur lokal am PC vorhandenes Benutzerkonto wird nicht mehr geduldet.

Nutzern von Windows 11 Pro blieb dieser Kontozwang bisher erspart, allerdings scheint Microsoft ihn mit einem künftigen Update nun doch noch einführen zu wollen. In der aktuellen Vorschauversion 22616 von Windows 11, die voraussichtlich im Herbst als großes Update „22H2“ zur offiziellen Windows-11-Version werden wird, braucht man auch mit Windows 11 Pro zwingend ein Microsoft-Konto.

Schüler und Unternehmen ausgenommen
Auf seiner Website verrät der US-Softwarekonzern immerhin auch gleich, wie der Konto-Zwang umgangen werden kann. Wer bei der Installation auswählt, dass er seinen PC für die Schule oder beruflich nutzt, kommt weiterhin ohne Microsoft-Konto und Internetverbindung aus. Privatanwender, die den entsprechenden Dialog überspringen, werden hingegen zur Bekanntgabe ihres Microsoft-Kontos gezwungen, wenn sie Windows 11 verwenden möchten.

Mit Tricks klappt es weiterhin ohne Online-Konto
Wer seinen Windows-11-PC bereits ohne Microsoft-Konto betreibt, sollte dies auch weiterhin tun können, immerhin betrifft die Änderung die PC-Ersteinrichtung. Möglich wäre auch, nach der Ersteinrichtung mit einem Microsoft-Konto ein lokales Benutzerkonto zu erstellen und das Microsoft-Konto zu löschen. Auch ein Installationsdatenträger einer früheren Version von Windows 11 Pro sollte weiterhin ermöglichen, das Betriebssystem ohne Microsoft-Konto und Internetverbindung zu installieren.

Für Nutzer, die ein lokales Konto auf ihrem PC verwenden und sich nicht mit dem Microsoft-Ökosystem verbinden wollen, ist der geplante Kontozwang trotz aller Schlupflöcher ärgerlich. Immerhin kostet eine Lizenz für Windows 11 Pro mehr als 130 Euro, was den Käufer durchaus zur Annahme verleiten könnte, er sei mit dem Kauf Besitzer der Software und Herr über seinen PC - und könne folglich selbst entscheiden, wie er die Benutzerkonten gestaltet.

Freie Alternative Linux wird immer benutzerfreundlicher
Wer sich nicht durch den Windows-11-Installationsprozess tricksen will, um seinen PC so zu verwenden, wie es ihm vorschwebt, kann auch auf das freie Betriebssystem Linux umsteigen. Hier gibt es einsteigerfreundliche Distributionen wie Ubuntu, Linux Mint oder das für Windows-Umsteiger besonders eingängige Zorin OS, die nach etwas Einrichtungsarbeit und Einarbeitungszeit gut nutzbar sind. Praktisch, um hineinzuschnuppern: Viele Linux-Distributionen lassen sich als sogenannte Live-Version direkt von einem USB-Stick starten und ausprobieren, ohne sie installieren zu müssen.

Für die meisten Windows-Programme findet sich unter Linux eine kostenlose Open-Source-Alternative. Zudem gibt es immer mehr verbreitete Windows-Programme auch als Linux-Version, selbst das im Berufsalltag vielerorts verbreitete Microsoft Teams ist nutzbar. Für Spieler wird Linux dank Steam und der Kompatibilitätslösung Proton, mit der die meisten Windows-Spiele gestartet werden können, ebenfalls immer interessanter.

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