Twitter-Aktionär

Saudi-Prinz lehnt Musks Übernahmeangebot ab

Web
15.04.2022 09:44

Prominente Absage für Elon Musk: Der saudi-arabische Investor Prinz Al-Walid bin Talal hat am Donnerstag als einer der Hauptaktionäre von Twitter das 41 Milliarden Dollar schwere Übernahmeangebot des Tesla-Gründers für den Kurznachrichtendienst abgelehnt. Aufgeben dürfte Musk so schnell aber dennoch nicht.

Er glaube nicht, „dass das vorgeschlagene Angebot von Elon Musk (54,20 Dollar pro Aktie) dem inneren Wert von Twitter angesichts seiner Wachstumsaussichten nahe kommt“, ließ Prinz Al-Walid bin Talal, der über seine Holding Kingdom an dem Kurznachrichtendienst beteiligt ist, wissen. „Interessant“, antwortete Musk. „Nur zwei Fragen, wenn ich darf. Wie viel von Twitter gehört Kingdom, direkt und indirekt? Wie steht Kingdom zur journalistischen Meinungsfreiheit?“

Letztere hatte Musk auf Twitter in der Vergangenheit immer wieder in Gefahr gesehen. „Ich habe in Twitter investiert, weil ich an sein Potenzial glaube, die Plattform für freie Meinungsäußerung auf der ganzen Welt zu sein“, schrieb er anlässlich des Übernahmeangebots in einem Brief an Twitter-Vorstand Bret Taylor. Inzwischen sei ihm aber klar, dass das Unternehmen in seiner jetzigen Form weder gedeihen noch diese gesellschaftliche Aufgabe erfüllen werde. 

Verschlimmern oder verbessern?
Tatsächlich war der Kurznachrichtendienst zuletzt zunehmend in die Kritik geraten wegen seiner willkürlichen Zensur von Accounts, „die kein bestimmtes politisches Narrativ vertreten“, wie Chefanalyst Michael Hewson von CMC Markets kommentierte. Problematisch sei auch, die willkürliche Art und Weise, wie Twitter Nutzer verifiziere und mit gefälschten Accounts gegenüber echten Nutzern umgehe. Zudem sei Twitter in puncto Kundenservice und beim Versuch, mit seinen vielen Nutzern Geld zu verdienen, nicht sehr erfolgreich und bleibe hinter den Erwartungen zurück.

„Vielleicht wäre ein Aufrütteln des Status quo keine schlechte Sache“, sagte Hewson. Egal, wie man zu Musk stehe, dieser würde sicher einiges aufmischen. „Die Frage ist nur, ob er die Dinge verschlimmern oder verbessern würde.“

Nötige finanzielle Mittel
Elon Musk versicherte indes bei seinem Auftritt auf der TED-Konferenz am Donnerstag, dass es ihm bei dem Kaufversuch nicht ums Geldverdienen gehe, sondern darum, mit Twitter eine Plattform für Redefreiheit zu etablieren. Er vertrat die Auffassung, dass im Rahmen der Gesetze alle Ansichten erlaubt sein müssten. An den Erfolgsaussichten seines Übernahmeversuchs äußerte er Zweifel: Er sei sich nicht sicher, ob er tatsächlich in der Lage sein werde, Twitter zu kaufen, sagte Musk, relativerte dann aber, dass er über die nötigen finanziellen Mittel dafür verfüge.

Musk ist der mit Abstand reichste Mensch der Welt - vor allem dank seiner Beteiligungen am Elektroauto-Hersteller Tesla und dem Raumfahrtunternehmen SpaceX. Der Finanzdienst Bloomberg schätzt sein Vermögen zu jüngsten Aktienkursen auf rund 260 Milliarden Dollar.

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