Wehrdienst-Offensive

Israel beruft 54.000 ultraorthodoxe Studenten ein

Ausland
06.07.2025 22:17

Angesichts des Kriegs im Gazastreifen und weiterer Einsätze hat das israelische Militär die politisch umstrittene Einberufung von 54.000 ultraorthodoxen jüdischen Seminarstudenten angekündigt. Eine Ausnahmeregelung wurde im Vorjahr gekippt.

Das Militär bestätigte damit am Sonntag israelische Medienberichte, denen zufolge ultraorthodoxe Parteien aus der Koalition von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu auf einen Kompromiss dringen.

Das Militär kündigte besondere Vorkehrungen an, um die religiösen Belange der ultraorthodoxen Juden zu wahren, deren Einberufung noch im Juli beginnen solle.

Ausnahme war im Vorjahr gekippt worden
Die jahrzehntelange Ausnahme für ultraorthodoxe Seminaristen von der allgemeinen Wehrpflicht war im vergangenen Jahr vom Obersten Gerichtshof gekippt worden. Das Gericht hatte entschieden, dass das Verteidigungsministerium diesen Personen keine pauschale Befreiung aus religiösen Gründen mehr gewähren darf.

Viele Ultraorthodoxe weigern sich, der Einberufung Folge zu leisten.
Viele Ultraorthodoxe weigern sich, der Einberufung Folge zu leisten.(Bild: AFP/JACK GUEZ)

Der Wehrdienst sei für alle verpflichtend – gerade in Hinblick auf den Krieg im Gazastreifen. Danach waren bereits erste ultraorthodoxe Juden einberufen worden. Die Wehrpflicht gilt für die meisten israelischen Juden ab 18 Jahren. Dem Wehrdienst, der 24 bis 32 Monate dauert, folgt ein Dienst in der Reserve. Angehörige der arabischen Bevölkerung Israels, deren Anteil 21 Prozent beträgt, sind überwiegend von der Wehrpflicht befreit.

Seit der Staatsgründung Israels 1948 waren auch ultraorthodoxe Juden zum Studium religiöser Schriften von der allgemeinen Wehrpflicht befreit. Allerdings lebten damals noch sehr wenige Ultraorthodoxe in Israel.

Mittlerweile ist deren Bevölkerungsanteil auf 13 Prozent gestiegen. Auch angesichts der Militäreinsätze Israels gegen die Hamas im Gazastreifen, die Hisbollah im Libanon, die Houthis im Jemen und gegen den Iran war diese Ausnahme zunehmend auf Kritik gestoßen.

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