Ballon statt Rakete

„Space Lounge“ soll mit Touristen in Stratosphäre

Elektronik
13.04.2022 15:01

Weltraumtouristen, die mit Blue Origin oder Virgin Galactic an die Grenze zum All vordringen, verbringen den Großteil der Reise angeschnallt in einen Hightech-Sitz gepresst. Das US-Unternehmen Space Perspective will eine „gemütlichere“ Form des Weltraumtourismus etablieren und Kunden in luxuriösen Kapseln an riesigen Wetterballons für einige Stunden in die Stratosphäre befördern.

An den Ballons sollen Touristen - im Gegensatz zur konkurrierenden Raketentechnik - klimaschonend bis in 30 Kilometer Höhe aufsteigen und sich die Erde in gemütlicher Atmosphäre einige Stunden lang von oben ansehen können, so die Vision des Unternehmens aus Florida.

Im Weltraum, der laut der internationalen Luftfahrtgesellschaft FAI in 100 Kilometern Höhe beginnt, sind die Passagiere damit streng genommen nicht. Space Perspective will, wie der Firmenname andeutet, aber auch in dieser Höhe eine mit dem Blick aus dem Orbit vergleichbare Perspektive eröffnen.

Raumkapsel „Neptune“ als „Space Lounge“
An Komfort soll es dabei nicht mangeln: Diese Woche wurden erste Konzept-Aufnahmen der „Space Lounge“ in der Raumkapsel „Neptune“ präsentiert - inklusive Bar, stimmungsvoller LED-Beleuchtung, Zimmerpflanzen und Panoramafenstern selbst auf der Bordtoilette.

Ticket-Vorverkauf gestartet
Die Kapsel habe man so gestaltet, „dass die Reise aufregend und feierlich ist, mit viel Zeit für stille Bewunderung“, schildert das 2020 gegründete Unternehmen auf seiner Website. Kosten soll eine sechsstündige Reise in der Kapsel 125.000 US-Dollar. Der Vorverkauf hat bereits begonnen, die geplanten Ausflüge im ersten Jahr seien bereits ausgebucht, berichtet „CNET“.

Kommerzielle Starts Ende 2024 geplant
Bis betuchte Touristen aus der Luxuskapsel in 30 Kilometern Höhe auf die Welt herabblicken können, wird es allerdings noch dauern. Space Perspective plant die ersten kommerziellen Starts im zweiten Halbjahr 2024 - wenn die unkonventionelle Idee mit Touristenflügen am Wetterballon tatsächlich Umsetzung findet.

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