Als erstes Bundesland in Deutschland will Nordrhein-Westfalen polizeiliche Vernehmungen künftig auch online anbieten. Bis Jahresende sollen Zeugen oder Opfer von Straftaten ihre Aussagen in allen 47 Kreispolizeibehörden auch per Videokonferenz machen können, wie das Innenministerium am Montag mitteilte. Das neue Verfahren soll sowohl die Polizei als auch die zu vernehmenden Menschen entlasten und die Ermittlungsarbeit beschleunigen.
Die Online-Vernehmung wurde seit Juli 2021 im Rahmen eines Pilotprojekts im Düsseldorfer Polizeipräsidium erprobt und wird nun landesweit umgesetzt. Laut Innenministerium registrierten die Ermittler in Düsseldorf eine gesteigerte Bereitschaft, an den Vernehmungen teilzunehmen. Zudem seien Kosten und Zeit gespart worden.
Die Online-Vernehmung kommt demnach bei leichter bis mittelschwerer Kriminalität wie etwa Körperverletzung oder Beleidigung zum Einsatz. Bei schwersten Kriminalfällen wie Mord oder Sexualdelikten oder in Fällen, bei denen ein besonderer Opferschutz erforderlich ist, müssen Zeugen oder von Straftaten Betroffene weiterhin persönlich auf der Wache erscheinen. Auch Rechtsbeistände oder Dolmetscher können an den Videokonferenzen teilnehmen.
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