Warnungen, Luftschläge

Nun will Israel „gute Beziehungen“ zu Syrien

Außenpolitik
12.05.2025 07:59

Seit dem Sturz von Syriens Machthaber Bashar al-Assad im Dezember hat die israelische Armee ihre militärischen Aktivitäten auf syrischem Gebiet deutlich ausgeweitet. Nach Kämpfen zwischen syrischen Truppen und drusischen Kämpfern in einem Vorort von Damaskus griff Israels Luftwaffe sogar Ziele in der Nähe des Präsidentenpalasts an. Nun schlägt die israelische Regierung erstmals versöhnlich Töne gegenüber der neuen syrischen Regierung an. „Unsere Absichten sind gut“, betont Außenminister Gideon Saar.

Israel wünsche sich gute Beziehungen zum Nachbarland, zitierte die „Times of Israel“ Saar bei einer Pressekonferenz in Jerusalem. „Wir wollen Sicherheit. Wir wollen Stabilität. Das ist unser Wunsch“, so der Außenminister weiter. Das Blatt sprach von einer „Abkehr von der bisherigen Rhetorik“ des Ministers in Bezug auf Syriens Übergangsregierung.

Israels Außenminister Gideon Saar (Bild: AFP/Attila Kisbenedek)
Israels Außenminister Gideon Saar

So hatte Saar Anfang des Monats nach Angriffen auf die drusische Minderheit in Syrien noch die internationale Gemeinschaft zum Schutz der Drusen und anderer Minderheiten in Israels Nachbarland „vor dem Regime und seinen Terrorgangs“ aufgerufen. Hinter den Angriffen auf die religiöse Minderheit sollen syrische Sicherheitskräfte und Mitglieder regierungsnaher Milizen stehen. Nach der Tötung Hunderter unbeteiligter Alawiten durch Sicherheitskräfte der islamistischen Übergangsregierung bei Kämpfen im März kritisierte Saar zudem „die pure Bösartigkeit der Dschihadisten“.

Indirekte Gespräche zwischen den beiden Staaten
Dennoch gab es laut dem syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Sharaa indirekte Gespräche zwischen den beiden Staaten, „um die Lage zu beruhigen und einen Kontrollverlust zu verhindern“. 

Seit 1982 vermisst: Leiche eines israelischen Soldaten geborgen
Israel barg jüngst bei in einem Spezialeinsatz in Syrien die sterblichen Überreste eines Soldaten, der 1982 im Libanonkrieg gefallen und seitdem vermisst worden war. Das israelische Nachrichtenportal „ynet“ berichtete, Mossad-Mitarbeiter hätten ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um die Leiche von Feldman zu finden. Sie seien fünf Monate lang weit von der israelischen Grenze entfernt in Syrien im Einsatz gewesen. Die Operation habe noch vor dem Sturz des syrischen Machthabers Bashar al-Assad begonnen. Saar äußerte sich laut der „Times of Israel“ in Jerusalem nicht zu der Frage, ob Israel bei dem Einsatz Unterstützung der syrischen Regierung erhalten habe.

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