Workshop soll helfen

Immer mehr steirische Schüler haben Sucht-Probleme

(Symbolbild)

(Bild: Alexander Borisenko - stock.adob)

Corona wirkt sich negativ auf die Suchtproblematik an steirischen Schulen aus. Die Belastung durch die Pandemie macht Jugendliche anfälliger für Drogensucht, Essstörungen und auch Internet-Abhängigkeit. Um das bestehende Präventionsangebote des Landes künftig breiter aufzustellen, wurde ein neues Workshop-Programm ins Leben gerufen, das Jugendliche auf Augenhöhe erreichen soll.

Die Aussage von Claudia Kahr von der Suchtpräventionsstelle Vivid ist ernüchternd: „Es gibt wohl keine Schule in der Steiermark, in der psychoaktive Substanzen keine Rolle spielen. Die Frage ist nur, wie die Schule damit umgeht: ansprechen oder totschweigen.“ Seit vielen Jahren bietet Vivid bereits Workshops an Schulen an, um Jugendliche gegen Drogensucht, Esstörungen, Internet-Abhängigkeit oder andere Suchterkrankungen, zu rüsten. Nun soll dieses Angebot um das Programm „Lebensnahe Präventionsarbeit+“ erweitert werden.

Den Schülern auf Augenhöhe begegnen
„Wir wollen den Schülern auf Augenhöhe begegnen“, sagt Projektleiter Stefan Pree. „Die Erfahrungen zeigen, dass Jugendliche in einem geschützten Raum mit einer externe Person viel offener ihre Fragen und Probleme ansprechen, als sie es etwa vor ihren Eltern oder im regulären Schulunterricht tun würden.“ Sein Ziel: „Ich will der Sucht in die Suppe spucken.“

Projektleiter Stefan Pree (Caritas Steiermark), Daniela Kober (Direktorin BG/BRG Kirchengasse), Juliane Bogner-Strauß (Gesundheitslandesrätin), Elisabeth Meixner (Bildungsdirektorin), Claudia Kahr (VIVID, von links) präsentieren das neue Projekt.

(Bild: Gesundheitsfonds/Hutter)

Mit dem erweiterten Angebot, das an der Grazer BRG Kirchengasse erfolgreich getestet wurde und nun von jeder steirischen Schule gebucht werden kann, begegnet man den Auswirkungen von Corona: „Mit der Pandemie haben psychische Belastungen, die ein Hauptauslöser für Suchterkrankungen sind, zugenommen“, so die zuständige Landesrätin Juliane Bogner-Strauß. Erste Studien lassen zudem erahnen, dass es einen „eklatanten Anstieg von Suchtmittelkonsum gibt“, so Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner.