Eine Stunde lang hat sich die Welt von Russlands Präsident Putin dessen Sicht der Dinge anhören müssen. Im Gehabe eines Altbauern, der mit leicht gerötetem Gesicht, in der Wirtsstube loslegt und seine Ziele schwadronierend darlegt. Mit der Besonderheit, dass ihm nicht eine gelangweilte Kellnerin zuhört, sondern Zigmillionen TV-Zuschauer auf der ganzen Welt. Krieg oder Frieden war der heimliche Titel dieser Ansage.
Eines steht seither fest: Putin hat eine Strategie, Europa nicht. Ja, die EU hat nicht einmal eine gemeinsame Energiepolitik, so ein „Gegner“ ist bei der Gasversorgung leicht erpressbar.
„Die EU droht Moskau mit schwersten Sanktionen“, titelt die FAZ. Das wär schon was - aber ist es auch was? An Sanktionen ist Russland längst gewöhnt, auch diesmal wieder sind es „Sanktiönchen“ geworden. 350 russische Abgeordnete werden bestraft, nur einer nicht: Wladimir Putin. Man will ihn ja nicht verärgern.
Nein, nein, man wird Russland eh bei der Finanzierung Probleme bereiten. Auch herzig: Dank der hohen Öl- und Gaspreise schwimmt Putin förmlich im Geld wie einst Dagobert Duck. Und der Stopp bei Nordstream 2? Da hat Österreich mit 729 Millionen Euro finanziert. Billiges Öl und Gas hätte es geben sollen. Stattdessen bieten uns die Amis Flüssiggas zum vierfachen Preis. Das ist wahre Freundschaft!
Die USA pokern, die Chinesen schauen zu - und wir werden die Zeche bezahlen!
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