Für Flüchtlinge

Schneller Arbeitseinstieg als Integrationsbeitrag

Wien
03.09.2025 17:00

Der Pflegebereich sucht händeringend nach neuem Personal. Flüchtlinge sollen und können trotz geringer Deutschkenntnisse arbeiten. 

Mittwochvormittag herrsche im Hörsaalzentrum am Campus der Uni Wien dichtes Gewimmel. Für die Karriereplattform des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) wurde die Hochschule kurzerhand in eine Jobbörse verwandelt. Über 200 arbeitssuchende Flüchtlinge und Vertriebene aus den ÖIF-Deutschkursen nutzten die Chance, sich über konkrete Jobchancen in der Pflege zu informieren.

Olena (26) aus Dnipro (Ukraine) will jetzt diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin werden.
Olena (26) aus Dnipro (Ukraine) will jetzt diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin werden.(Bild: Urbantschitsch Mario)

Der Bedarf ist enorm. Bis zum Jahr 2050 sollen in Österreich rund 200.000 Pflege- und Betreuungspersonen fehlen. Unter den teilnehmenden Unternehmen waren die Caritas, Fonds Soziales Wien, HABIT – Haus der Barmherzigkeit, das Bit Schulungszentrum und die Wiener Sozialdienste. Die sprachlichen wie beruflichen Qualifikationen der Teilnehmer variieren stark. Doch neben Deutsch lernen ist auch Arbeit ganz zentral für eine gelungene Integration.

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Wer schnell Deutsch lernt und rasch arbeitet, integriert sich am besten. Deshalb bringen die Karriereplattformen Teilnehmer aus den Deutschkursen und Unternehmen direkt zusammen – damit Deutschlernen und Arbeiten so früh wie möglich verknüpft wird.

Franz Wolf, Direktor des Intergrationsfonds (ÖIF)

Viele Ukrainerinnen sind gekommen um zu bleiben
Olena etwa ist vor mehr als einem Jahr aus Dnipro (Ukraine) nach Wien geflüchtet. Dort arbeitete sie als Übersetzerin. Hier möchte sie jetzt die Ausbildung zur Diplom Gesundheits- und Krankenpflegerin beginnen. Seit 2022 sind rund 80.000 Ukrainer nach Österreich geflüchtet, mehrheitlich Frauen. Viele sind gekommen, um zu bleiben. Achmed (32) aus Somalia interessiert sich für eine Stelle als Pflegeassistent. Neben der Berufsausbildung muss der Deutschkurs jedenfalls weiter besucht werden.

Vor drei Jahren wurden die ÖIF-Karriereplattformen ins Leben gerufen. 19.000 Flüchtlinge nahmen bisher daran teil. Über Jobs in den Bereichen Lebensmittelhandel, Verkauf, Gastronomie und Hotellerie, Reinigungsservice oder Logistik wurde bereits informiert.Doch wie viele der asyl- und subsidiär Schutzberechtigten auch einen Job gefunden haben, ist völlig unklar. Laut ÖIF bestätigen zahlreiche Unternehmen Übernahmen von Karriereplattform-Teilnehmern in Beschäftigungsverhältnisse. Die Post AG erzielte etwa mehr als 40 Einstellungen.

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