18.02.2022 05:57 |

Wogen gehen hoch

„Warnung vor Wein reine Schnapsidee aus Brüssel“

Stellen Sie sich vor, Sie ziehen eine Flasche erlesenen Tropfens aus dem Weinregal – und unübersehbar steht es da, schwarz auf weiß: „Dieser Grüne Veltliner gefährdet Ihre Gesundheit.“ Nicht nur für Winzer eine Horrorvorstellung! Die Pläne aus Brüssel sorgen noch Tage nach ihrem Scheitern für heftiges Kopfschütteln.
Artikel teilen
Drucken
Kommentare
0

Wie berichtet, verstärkt die EU ihren Kampf gegen Krebs. In Europa sterben jedes Jahr 1,3 Millionen Menschen daran. Geplant waren eindringliche Warnungen vor der heimtückischen Krankheit auf Bier, Wein und Co. Stattdessen kommen nun „Informationen zu moderatem und verantwortungsbewusstem Trinken“.

Sagartz gegen Warnungen
„Ja zum Kampf gegen Krebs, aber Nein zu Krebswarnbildern auf Weinflaschen“, war die eindeutige Position des Europa-Abgeordneten Christian Sagartz (ÖVP).

Der Antrag zur Streichung der Krebswarnbilder sei von ihm und einigen Kollegen gekommen, ursprünglich nicht alle von derselben Fraktion. „Mich freut besonders, dass unser Abänderungsantrag doch noch eine Mehrheit im Parlament fand. Ob das klappen wird, war bis zum Schluss nicht sicher“, sagt Sagartz.

Jubel über einen „Etappensieg im Kampf gegen die überbordende Bürokratie aus Brüssel“ wurde in der Weinbranche laut. Die Etikettierung von Weinen mit Warnhinweisen sei eine Schnapsidee und ein völlig falscher Ansatz der zentralistischen Bevormundung, weit weg von jeder Vernunft, betonen Vertreter österreichweit.

Kulturgut verschandelt?
Die Aufregung war jedenfalls groß. „Zuerst zwei Jahre Corona und dann vielleicht auch noch ein Totenschädel auf der Weinflasche! Ein Albtraum“, meint eine Winzerin aus dem Bezirk Oberpullendorf. Ein erboster Kollege: „Wir lassen uns unser Kulturgut sicher nicht mit Zwangsetiketten aus Brüssel verschandeln.“

Wie (un-)gesund sind Wein und Bier wirklich? „Die Dosis macht das Gift. Das sollte man als verantwortungsvoller Mensch auch wissen“, gibt Brigitte Steininger, Vizepräsidentin der Ärztekammer für das Burgenland und Chirurgin im Krankenhaus Kittsee, zur Antwort.

Alles in Maßen
In Maßen genossen seien Wein und Bier Genussmittel und kein Gift. Die Verantwortung, wie man damit umgeht, liege bei jedem selbst, ergänzt Steininger. „Zu viel Alkohol ist natürlich ungesund.“ Dieser Ansicht sind alle Ärzte. Gegen ein, zwei Achterln in Ehren hat freilich niemand etwas einzuwenden.

 Burgenland-Krone
Burgenland-Krone
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).

Burgenland Wetter
14° / 20°
leichter Regen
14° / 18°
starke Regenschauer
13° / 20°
leichter Regen
14° / 21°
starke Regenschauer
14° / 19°
leichter Regen