Wenn 2G bleibt, ...

„… dann verlieren wir 30 Prozent unserer Gäste“

Politik & Wirtschaft
17.02.2022 19:20

Die Branche atmete nur kurz auf. Wien trägt die Lockerungen mit 5. März zwar mit und es fällt auch die Sperrstunde, aber die 2G-Regel bleibt in der Gastronomie bestehen. Das sorgt für Unmut.

Es brodelt weiter in der Gastro- und Clubszene der Bundeshauptstadt. Einmal mehr setzt Wien, wie berichtet, auf strengere Maßnahmen als alle anderen Bundesländer. Bei mehreren Öffnungsschritten der Bundesregierung zieht die Hauptstadt zwar mit, von der 2G-Regel in der Gastro und Nachtgastro möchte man jedoch auch ab 5. März nicht abrücken.

Die Branche ist verärgert. „Es war für alle Clubbetreiber ein langer und harter Winter. Dass es der Nachtwirtschaft erneut als einem der letzten Bereiche gestattet wird, zu einem eigenständigen Normalbetrieb zurückzukehren, ist keine akzeptable Perspektive“, so Stefan Stürzer vom Club „Das Werk“.

Vor allem angesichts der Tatsache, dass die Umsätze der Monate März, April und Mai für viele Clubs das wirtschaftliche Überleben während der Sommermonate sicherstelle.

Große Unzufriedenheit in der Branche
Auch Stefan Ratzenberger, Sprecher der Nachtgastro, zeigt sich im Gespräch mt der „Krone“ unzufrieden. „Ich hätte mir eine bundespolitische Lösung gewünscht. Das ist nichts anderes als parteipolitischer Hickhack auf unsere Kosten. Man braucht so eine Art von Wettbewerb unter Kollegen einfach nicht.“

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Bleibt es bei 2G, verlieren wir bis zu 30 Prozent der potenziellen Gäste.

Peter Dobcak, Gastronomieobmann in der Wiener Wirtschaftskammer

Gastrochef Peter Dobcak sieht sich und seine Branche ebenfalls zwischen zwei Stühlen sitzen. Nämlich zwischen Bund und Wien. „Bleibt es bei 2G, verlieren wir bis zu 30 Prozent der potenziellen Gäste.“ Ihm wäre daher eine Rückkehr zu 3G lieber gewesen.

Am Rande eines Pressetermins verteidigte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) den Sonderweg der Stadt. Für das Vorgehen des Bundes äußert er Unverständnis. „Im Moment fahren wir auf einem Kurs, dass wir bei Höchstgeschwindigkeit die Tür aufmachen und aussteigen - und schauen, was passiert.“

Das Land befinde sich nach wie vor mit über 30.000 Infektionsfällen pro Tag in einem Infektionsgeschehen. Die Corona-Ampel leuchte immer noch „tiefrot“. Nachdem die Impflotterie gescheitert sei, setze man offenbar auf eine „Infektionslotterie“.

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