Bei der Rückkehr ans Netz kommen Sonys Spiele- und Medienserver nur schwer in die Gänge, die Server stießen unter den vielen Anfragen zur Passwortänderung an ihre Grenzen, wie Sony am Montag mitteilte. Inzwischen ist auch das Tochterunternehmen Sony Online Entertainment (SOE), über das Online-Rollenspiele wie "EverQuest" oder "DC Universe Online" laufen, wieder online.
Nach der schrittweisen Freischaltung zog Sony ein positives Zwischenfazit. "Die erste Phase in den USA und Europa lief gut", sagte Sony-Sprecher Satoshi Fukuoka dem Magazin "PC World". "Die Nutzer können auf die Dienste zurückgreifen. Es gab keine schwerwiegenden Probleme."
Neue Software - Passwortänderung nötig
Das Unternehmen hat mit den Neustart des PSN die aktualisierte Systemsoftware 3.61 veröffentlicht und fordert die Nutzer zur Passwortänderung auf. Der japanische Konzern entschuldigte sich nach dem Neustart zum wiederholten Mal bei seinen Kunden für den Ausfall und erklärte, das Netz nun besser gegen Hackerangriffe geschützt zu haben.
Japan blockiert Sony-Netzwerk
Das Heimatland des Konzerns glaubt jedoch vorerst nicht an die Besserung, scheint es. Ein Sprecher des japanischen Wirtschaftsminsteriums des Landes sagte, das PSN werde im Land erst wieder starten, wenn Sony garantieren könne, dass der Service absolut sicher sei. Ihm zufolge habe Sony am 1. Mai Versprechungen gemacht, diese aber bis zum 13. Mai nicht einhalten können, daher werde das PSN vorerst blockiert. Um welche Zusicherungen es sich handle, könne er aus Sicherheitsgründen nicht sagen, so der Sprecher.
Sicherheitsexperte findet mehrere neue Lücken
Zweifel an der Sicherheit des neu gestarteten Sony-Netzwerks meldet auch John Bumgarner von der US-Forschungsgruppe Cyber Consequences Unit an. Er fand bei einem Test über das Internet mit relativ einfachen Mitteln - nicht viel mehr als Browser und Google waren nötig - gleich eine ganze Handvoll von Sicherheitslücken in Sony-Netzwerken, die Hacker möglicherweise ausbeuten könnten. Sony wollte sich nicht direkt zu den von Bumgarner entdeckten Sicherheitslücken äußern. Die Firma beseitigte jedoch innerhalb von Stunden drei von fünf Lecks, die die Nachrichtenagentur Reuters dem Konzern nannte.
100 Millionen Nutzerdaten gestohlen
Bei dem möglicherweise gravierendsten Angriff dieser Art überhaupt hatten sich Hacker im April Zugriff auf die Daten von insgesamt mehr als 100 Millionen Nutzer der Online-Dienste von Sony verschafft, darunter auch Kreditkartennummern. Unter den Betroffenen waren auch zahlreiche Kunden in Österreich.
Weiterer Datenklau bei Tochterfirma
Das Datenleck betraf vor allem den Online-Dienst für die Spielekonsole PlayStation, der es Nutzern erlaubt, Spiele aus dem Internet zu laden und online gegeneinander anzutreten. Sony schaltete das PlayStation Network sowie den Musik- und Filmservice Qriocity ab, wartete aber zur Frustration vieler Nutzer fast eine Woche mit der Bekanntgabe des Hackerangriffs. Kurz darauf entdeckte Sony einen weiteren Datendiebstahl von bis zu 24,6 Millionen Datensätze des Tochterunternehmens Sony Online Entertainment.
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