Obwohl die Tiroler Wirtschaft im Vergleich zu Rest-Österreich überdurchschnittlich hoch von der Pandemie betroffen sei, dürfe man die Entwicklung der vergangenen 22 Monate nicht gänzlich negativ sehen, sagt WK-Tirol-Präsident Christoph Walser. Weiter im Fokus stehen die Lehrlingsausbildung und der Ausbau der Kinderbetreuung. Sparten mit unterschiedlichen Resümees.
Zwar sei besonders der Tourismus betroffen, Industrie und Bauwirtschaft seien aber gut durchgekommen. Dennoch verlor man in Tirol fünf Milliarden Euro an Wertschöpfung: „40 Prozent der Wertschöpfung werden von wirtschaftsbezogenen Dienstleitungen erzielt.“ Gerade der Sommertourismus habe in den vergangenen Jahren wieder Mut gemacht. „Durch unsere Bergwelt haben wir große Möglichkeiten. Das ist eine Chance, uns breiter aufzustellen. Wir müssen wegkommen von 80 Prozent Wintertourismus hin zu einer Ausgewogenheit“, erklärt Walser.
Die Lehrlingsausbildung muss weiter attraktiv gestaltet werden, um die Entscheidung hin zu einem Betrieb zu erleichtern. Auch der Ausbau der Kinderbetreuung ist wichtig, damit Frauen wieder früher in den Beruf einsteigen.
WK-Präsident Christoph Walser
Aufholbedarf bei Beschäftigung von Pensionisten
Nach wie vor Thema sei der Arbeitskräftemangel. Fast 33.000 Beschäftigte fehlen derzeit. Die Lehrlingsausbildung weiter zu forcieren und die Kinderbetreuung auszubauen, sei dafür notwendig. Patrick Weber, Obmann der WK Innsbruck-Land, plädierte zudem auf die Weiterbeschäftigung von Pensionisten: „Viele würden auch gerne was dazuverdienen. Nur wenn einem praktisch alles wieder genommen wird, verstehe ich die fehlende Motivation.“ Er fordert deshalb eine entsprechende Steuerentlastung.
Mit anderen Sorgen hat man in der Stadt Innsbruck zu kämpfen. Obmann Franz Jirka beklagte die Abwanderung von Betrieben und appellierte an die Stadtregierung: „Die Politik muss sich im Klaren sein, dass die Kommunalsteuer von den Betrieben kommt. Man muss darauf Acht geben, dass diese hier bleibt.“
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