Plötzlich gefährlich

Nach 13 Jahren wird Weg nun nicht mehr geräumt

Oberösterreich
29.12.2021 12:30

Karin Gnugesser versteht die Welt nicht mehr. Seit 2008 wurde der Güterweg zu ihrem Haus in Niederkappel (Oberösterreich) geräumt. Heuer strich Bürgermeister Josef Wögerbauer den Winterdienst, weil er für die neuen Fahrzeuge zu gefährlich sei.

Bereits vor zwei Jahren sorgte in Niederkappel ein Debatte rund um den Winterdienst für Wirbel. Karin Gnugesser initiierte eine Petition, um kurzfristig das Streusalzverbot aufzuheben. „Die Aktion verlief im Sand, weil der Bürgermeister mir schroff sagte, dass in Niederkappel nicht gesalzen wird“, erinnert sich Gnugesser.

Zwei Jahre später ist sie erneut nicht gut auf Ortschef Josef Wögerbauer (ÖVP) zu sprechen. „Diesmal geht es wieder um den Winterdienst, betrifft aber nun die Zufahrt zu meinem Haus. 13 Jahre wurde der Güterweg geräumt, nun aber nicht mehr“, ärgert sich die gebürtige Deutsche. Seit 2007 lebt sie in dem Tal weit weg vom Ortszentrum von Niederkappel. Vor wenigen Wochen war sie das erste Mal von der Außenwelt abgeschnitten. „Weil nicht geräumt wurde, musste ich im Internet Lebensmittel bestellen. Ein Traktor hat sie mir geliefert“, hofft die Pensionistin auf einen milden Winter. Denn sie geht nicht davon aus, dass der Güterweg von Schnee und Eis befreit werden wird.

Bezirksbehörde hat die Gemeinde bereits ermahnt
Eine Beschwerde bei der Bezirkshauptmannschaft zog eine Ermahnung für die Gemeinde nach sich. „Mehr nicht“, schließt Gnugesser auch eine Retourkutsche des Ortschefs aus. „Ihm ist lieber, wenn er mit mir nichts zu tun hat.“ Sie vermutet eher, dass ein neuer Pächter eines Grundstücks entlang des Wegs keine Freude mit dem Splitt hat.

Bürgermeister Wögerbauer begründet sein Umdenken aber mit einem Vorfall im letzten Winter: „Die Räumung dort war immer schon grenzwertig. Es ist steil und eng. Nun sind die Fahrzeuge noch größer geworden. Letztes Jahr geriet ein Fahrzeug ins Rutschen. So wie ich für die Räumung verantwortlich bin, bin ich es auch für die Mitarbeiter. Deshalb bin ich in einer Zwickmühle. Ich verspreche aber eine Lösung.“

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