Das zweite Jahr in Folge entgeht Gastronomen das Weihnachtsgeschäft. Aufsperren mit der 2Gplus-Regel schafft aber neuerliche Probleme.
Nur die halbe Ganslzeit und stornierte Weihnachtsfeiern. Die Gastro trifft der Lockdown hart. Der Gastronom Harald Leupold ist wütend, wie so viele seiner Kollegen. Er betreibt das Traditionsgasthaus Leupold in der Wiener Innenstadt. Er hofft, dass er am 12. Dezember aufsperren darf. Wenn aber eine 2Gplus-Regel gelte, dann brauche man gar nicht erst aufzusperren. „Wir haben viele ältere Stammgäste, für sie ist das Testen zu aufwendig“, sagt der Wirt.
„Musste viel Gansln wegschmeißen“
Zudem kritisiert er die fehlende Verlässlichkeit. Die Regierung müsse endlich klare Ansagen machen, es brauche ja auch eine Vorlaufzeit. „Ich hatte viele Gansln auf Lager, die musste ich dann wegen des Lockdowns alle wegschmeißen“, beklagt Harald Leupold. Er habe immer Verständnis gezeigt, aber wenn die Gastro vor Weihnachten nicht mehr aufmacht und 2Gplus kommt, dann gehe er mit anderen Wirtkollegen auf die Straße.
Dobcak: „2Gplus-Regel schafft Probleme“
Auch für Gastro-Sprecher Peter Dobcak würde eine mögliche 2Gplus-Regel in der Gastro eine große Herausforderung bedeuten. „Die Leute werden sich fragen, warum sie dreimal impfen waren“, sagt er. In Teilen Deutschlands gibt es die 2Gplus-Regel in der Gastro bereits. Dort sorgt die Regelung für eine Storno-Welle. Zudem drängt Dobcak auf eine baldige Öffnung der Branche.
Wenn die Gastronomie am 12. Dezember aufsperrt, kann das Weihnachtsgeschäft zum Teil noch gerettet werden. Für die meisten Wirte ist das die Hauptsaison.
Peter Dobcak, Gastro-Sprecher
Entscheidung fällt nächste Woche
Anfang der Woche berät der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) mit Experten über das weitere Vorgehen. Eine Ausweitung von 2Gplus steht im Raum. Auch ob österreichweit der Lockdown am 12. Dezember endet, entscheidet sich nächste Woche.
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