Das Problem von „SeneCura“ mit starker personeller Unterbesetzung ziehe sich seit Jahren durch, kritisiert ein Pflegeexperte: „Das Land hat zu wenig Pflegeplätze, Private bieten da die Lösung. Bei angekündigten Kontrollen zieht man dann aber Personal kurzfristig von anderen Standorten ab.“ Dazu komme die „Kostenkeule“, mit der man auf den öffentlichen Bereich einprügeln könne: „Weil Private durch solches Vorgehen billiger sein können“, wettert ein Gewerkschafter.
100.000 Pflegekräfte mehr werden bis 2030 benötigt
„Die Personalknappheit wurde durch Corona verschärft. Das hat auch dazu geführt, dass in manchen Häusern – unabhängig vom Betreiber – zeitweise Vorgaben unterschritten wurden“, heißt es vom krisengeplagten Heimbetreiber „SeneCura“, der um seine Rehabilitierung kämpft. Einen Mehrbedarf von 100.000 Pflegekräften werde es bundesweit bis 2030 geben, heißt es in Fachkreisen.
Selbe, strenge Qualitätskriterien
Alle privaten Träger würden denselben strengen Qualitätskriterien unterliegen, so die zuständige Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. Es brauche in der Personaldebatte neue Ansätze, wofür man ein 5-Punke-Programm entwickelt habe. Wichtig sei die Gestaltung der Ausbildung: „Das muss unbedingt auch Teil der vom Bund angekündigten Pflegereform sein.“
Akuter Personalmangel im Pflegeheim Litschau
Personalmangel herrscht auch im Pflegeheim Litschau, im Bezirk Gmünd. Vier fehlende Mitarbeiter bestätigt Direktor Johann Deinhofer. „Diese Engpässe sind aber im Verbund der Landesgesundheitsagentur zu managen“, sagt er. Derzeit würde Personal aus Kliniken unterstützen.
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