Tunnel statt Brücke

Das Tiroler Wipptal steht gegen Transit-Lawine auf

Tirol
26.08.2021 08:45

Eine Gesamtverkehrslösung für das Tiroler Wipptal anstatt eines Flickwerks von Sanierungen alter Brücken fordern nun 17 Bürgermeister transitgeplagter Gemeinden. Den Brückenplänen der Asfinag erteilen sie erneut eine Absage.

Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten: Nach diesem Motto forderten die Wipptaler Bürgermeister Verkehrsministerin Leonore Gewessler auf, den Neubau der Luegbrücke einer erneuten Prüfung zu unterziehen - so wie andere Straßenprojekte auch. „Es braucht eine innovative Lösung, die dem Tal Lebensraum zurückgibt. Einen Brückenneubau mit einer Spur zusätzlich als Sanierung zu bezeichnen ist nicht innovativ.“

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Das Tal wird de facto unbewohnbar.

Alfons Rastner, BM von Mühlbachl

Die Transit-Prognosen von 3,5 Millionen Lkw jährlich in acht Jahren statt wie zuletzt 2,5 Millionen lassen bei den Tal-Bürgermeistern die Alarmglocken schrillen. „Denn das Tal wird de facto unbewohnbar. Wenn wir die Lärmgrenzwerte einhalten wollen, dürfen wir keine Wohnhäuser mehr bewilligen. Abwanderung ist die Folge“, sagt Alfons Rastner, BM von Mühlbachl.

Resolution für mehr Lebensqualität in Tirol
Gemeinsam präsentierte der Planungsverband Wipptal eine „Resolution für mehr Lebensqualität in Tirol“: „Wir fordern eine zeitgemäße und nachhaltige Verkehrsinfrastruktur in Tirol, die darauf abzielt, den Transitverkehr zu dosieren, limitieren und schließlich durch Verlagerung auf die Schiene deutlich zu reduzieren“, heißt es in dem Schreiben, das auch in den Petitionsausschuss des Nationalrats ergangen ist.

Betont wird die Notwendigkeit eines Gesamtkonzeptes, „das beginnend von Kufstein bis hin zum Brennerpass Tunnels, Einhausungen und wirksamen Lärmschutz vorsieht. Derzeit fehlt dieses Gesamtkonzept völlig. Es wird immer nur flickenweise saniert. Die Luegbrücke ist nicht die einzige, die am Ende ist“, erklärte VP-Verkehrssprecher LA Florian Riedl.

Eigene Tunnellösung wird angekündigt
Das 100.000 Euro teure Bergmeister-Gutachten, das die Brücke als bessere Lösung sieht, ist in den Augen der Bürgermeister obsolet, weil es erst nach Einreichung des Brückenprojekts fertiggestellt wurde. Robert Renzler, Ex-Alpenvereins-Generalsekretär, kündigte für die nahe Zukunft die Vorstellung einer eigenen Tunnellösung durch ein Expertengremium an. Jetzt werde die Schlagzahl erhöht, man sei bisher zu wenig gehört worden, betonte VP-NR Hermann Gahr.

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