Frühe Folgeschäden

Zuckeralarm im Körper!

Gesund
30.08.2021 17:00

Zu hohe Glukosewerte im Blut schädigen den Organismus schleichend. Dann jedoch massiv, auch ohne, dass man es merkt. Jeder Mensch sollte daher seinen Langzeitzuckerwert HbA1c kennen!

Wie aus heiterem Himmel - so kommt für viele Menschen die Diagnose Diabetes mellitus Typ 2 und mit ihr vielfach gleich die Hiobsbotschaft einer Folgeerkrankung wie Gefäßschäden an Augen, Nieren oder Herz. Passiert das wirklich ganz plötzlich? Wenn ein Patient darüber nachdenkt, gibt es schon Hinweise. Ja, zu viel Kilos zeigt die Waage - man isst und trinkt halt so gerne -, gegen Bluthochdruck werden schon länger „Pulverl“ genommen, beim Sex macht Männern das „Stehvermögen“ Probleme. Wenn man es genau nimmt, rollte die Zuckerflut also schon länger - und schädigte den Organismus. Damit die Organe unseres Körpers fehlerfrei funktionieren, benötigen sie ausreichende Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen aus dem Blut. Erhöhter Glukosefluss führt allerdings dazu, dass sich die Blutgefäße verändern und eventuell durch Ablagerungen verengen. Das stört die Durchblutung und damit die Versorgung der Organe.

Dies passiert auch schon beim sogenannten „Prädiabetes“. Hier befinden sich die Zuckerwerte über der Norm. Fünf Prozent der Österreicher sind bereits betroffen und haben damit nicht nur ein erhöhtes Risiko, Typ-2-Diabetes voll auszubilden, sie tragen meist auch schon typische Folgestörungen davon: So weisen etwa 28 Prozent der Zuckerkranken Nervenschäden auf, doch die Prädiabetiker liegen nicht weit dahinter: 25 Prozent leiden darunter!

Kennen Sie Ihren HbA1c-Wert überhaupt?
Studien zeigen: Würde dieses Syndrom häufiger diagnostiziert und dann sofort therapiert, könnte eine Vielzahl von Erkrankungen verhindert werden! Daher fordern Experten wie Univ.-Prof. Dr. Susanne Kaser von der MedUni Innsbruck und Präsidentin der Österr. Diabetesgesellschaft (ÖDG) die Aufnahme der Messung des Langzeitzuckerwertes HbA1c in die jährliche Vorsorgeuntersuchung. Denn Prädiabetes stellt nach wie vor eine der großen Unbekannten in unserem Gesundheitssystem dar. „Wir gehen davon aus, dass bis zu 20 Prozent der zuckerkranken Menschen nichts davon wissen und unbewusst auf lebensgefährliche Folgen zusteuern“, sorgt sich auch Univ.-Prof. Dr. Harald Sourij, Diabetologe an der MedUni Graz. „Diabetes wird viel zu oft als Zufallsdiagnose gestellt, wenn Patienten bereits durch die begleitenden Schäden ins Spital kommen!“

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Wir gehen davon aus, dass bis zu 20 Prozent der zuckerkranken Menschen nichts davon wissen und unbewusst auf lebensgefährliche Folgen zusteuern.

Univ.-Prof. Dr. Harald Sourij, Diabetologe an der MedUni Graz

Dabei könnte man im Stadium des Prädiabetes seine Krankheit noch in die eigenen Hände nehmen und effektiv gegensteuern! So funktioniert’s: vernünftig essen, also ballaststoffreich mit viel Gemüse und wenig Zucker. Oft reicht es, ein paar Kilos abzunehmen, um die Werte zu bessern. Wichtig dafür ist ebenfalls mehr Bewegung, vor allem, diese in den Alltag einzubauen!

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