Performance in Graz

Die Rabtaldirndln bringen den weiblichen Segen

(Bild: Nikola Milatovic)

Manchmal hilft nur der Segen von oben! In ihrer neuen Performance „20*R+A+B+T+A+L*21“ ziehen die Rabtaldirndln als feministische Sternsingerinnen durch das Land und singen gegen die vielen düsteren Momente im Leben von Frauen an. Das Ergebnis ist nicht nur erhellend, sondern auch schmerzhaft unterhaltsam!

Unter einem Baldachin und in feierlicher Stille ziehen die Rabtaldirndln mit Gastdirndl Monika Klengel festlich gekleidet in die Arena eines Grazer Hinterhofs ein. Hätten sie nicht Häckeldeckerl (Ausstattung von Helene Thümmel) im Gesicht, könnte man meinen, sie seien klassische Sternsingerinnen, die sich im Datum geirrt haben. Doch der Segen, den sie im Gepäck haben, ist nur allzu weltlicher Natur.

Düstere Momente
Insgesamt 42 düstere Momente aus dem Leben von Frauen haben sie gesammelt - von der unglücklichen Affäre über die faulen Kompromisse einer Ehe bis hin zur Fehlgeburt - und daraus Legenden formuliert. Wie Tarotkarten werden diese aus dem Köcher gezogen, vorgetragen und dann mit einem Zauberspruch - oder einem reinigenden Lied - aus der Welt geschafft.

(Bild: Bernhard Müller)

Das zumindest ist die Hoffnung, denn schnell wird einem klar, dass man hier in einen Kosmos von kleinen und großen Schicksalsschlägen eintaucht, der seine Spuren in den Leben der Frauen hinterlässt: So kann man etwa herzhaft mitlachen, wenn die Dirndln mit karlauerndem Humor von den Untergriffigkeiten erzählen, die sie von Seiten der Männer erlebt haben - bis es halt anfängt richtig weh zu tun.

Performance, Volkskultur und Humor
Einmal mehr beschwören die Rabtaldirndln in dieser Produktion gesellschaftliche Themen mit einem grandiosen Mix aus Performancekunst, Volkskultur und Humor herauf und tragen als ebenso unterhaltsame wie politisch brisante Botinnen den weiblichen Segen bis ins letzte Eck der versammelten Gesellschaft. Zu sehen am Mittwoch und Donnerstag beim Leslie Open in Graz.