Kamera, Navi & Co.

25 Jahre: Diese Dinge hat das Smartphone ersetzt

Elektronik
16.08.2021 10:33

Von der Utopie zur Technik für Milliarden: In den 1960er-Jahren lief die Kommunikation in der US-Science-Fiction-Serie „Star Trek“ über sogenannte Kommunikatoren. Drei Jahrzehnte später sollte ein gleichnamiger „Communicator“ die goldene Ära der Smartphones einleiten. Der „Nokia 9000 Communicator“ kam am 15. August 1996 in den Handel. Vor 25 Jahren war er mit Fax-Funktion, Kalender und Taschenrechner ausgestattet. Heute sind die Geräte massentauglich - und haben zahlreiche weitere Alltagsgegenstand ersetzt.

Digitalkamera: Sie fiel dem Smartphone mit als Erstes zum Opfer. Der Markt für sogenannte Point-and-Shoot-Kameras, also einfache Modelle zum „Knipsen“, ist seitdem weitergehend zusammengebrochen. Auch, weil diese den Trend zur Konnektivität und der damit verbundenen Möglichkeit, Bilder mit Freunden via E-Mail und sozialen Medien zu teilen, über viele Jahre verschliefen. Inzwischen haben Smartphones mit teils mehr als 100 Megapixeln eine höhere Auflösung als die meisten Profikameras und verfügen standardmäßig über drei bis vier verschiedene Optiken, um von Weitwinkel bis Tele einen großen Brennweitenbereich abzudecken.

MP3-Player: Ebenfalls kaum noch existent ist der MP3-Player. Prägte dieser, allen voran mit Apples iPod, noch die Anfänge des digitalen Musikzeitalters, findet Musik dank Streaming-Diensten wie Spotify inzwischen vornehmlich drahtlos ihren Weg auf das Smartphone. Verabschieden mussten sich Musikliebhaber im Zuge dessen auch mehrheitlich von Kopfhörerkabeln und dem Klinkenstecker.

Navi: Auch aus dem Auto ist das Smartphone nicht mehr wegzudenken. Über Googles Android Auto bzw. Apples Car Play erlaubt es dort nicht nur den Zugriff auf Sprachassistenten und die persönliche Musik, sondern dient vor allem als praktischer Helfer bei der Navigation durch den Verkehrsdschungel. Die dafür benötigte Software samt Kartenmaterial liefern unter anderem Google oder Apple selbst, oder die alteingesessenen Hersteller von Navigationsgeräten, die sich mit dem Siegeszug des Smartphones vornehmlich auf die Bereitstellung digitaler Services ausgerichtet haben.

Spielkonsole: Umdenken mussten auch die Hersteller mobiler Spielkonsolen wie Nintendo, das mit seinem Gameboy und Nachfolgemodellen wie dem 3DS lange Zeit den Markt dominierte. Mit Aufkommen der ersten „Mobile Games“ fürs Smartphone, die abseits der traditionellen Gamerschaft völlig neue Zielgruppen erschlossen, schrumpfte dieser jedoch zusammen. Nach langem Zögern entschloss sich Nintendo schließlich, Helden wie „Super Mario“ auch als App für das Smartphone anzubieten. Mit seiner sowohl stationär als auch mobil nutzbaren Switch mischt der Hersteller seit 2017 auch wieder im mobilen Spielmarkt kräftig mit, wo der Trend, ähnlich der Musikbranche, ebenfalls in Richtung Streaming geht.

Geldbeutel: Beim Zahlen hält man das Handy heute über ein Lesegerät an der Kasse. Die Rechnung wird dann etwa über Google Pay für Android-Geräte oder Apple Pay bei iOS-Handys beglichen. Dort sind die Daten der Konten hinterlegt, von denen das Geld abgezogen wird. Zum Einsatz kommt mit NFC (Near Field Communication) dieselbe Technik, die auch beim kontaktlosen Zahlen mit einer Bankkarte genutzt wird. Bei neueren Smartphones ist ein NFC-Chip Standard.

Wasserwaage: Das Bild hängt schief? Früher musste der Werkzeugkasten her, heute gibt es eine App dafür. Android-Nutzer müssen sich diese erst herunterladen. Eine der beliebtesten ist die kostenfreie „Wasserwaage Galaxy“. Zwei Röhren mit einer simulierten Blase zeigen an, ob sich das Handy in Schieflage befindet. Keinen extra Download benötigen Nutzer eines iPhones: Seit Version sieben des Betriebssystems iOS ist die Funktion an Bord - erst in der Kompass-Anwendung, seit iOS 11 als Unterfunktion der Maßband-App.

Maßband: Neuere iPhones (ab Modell 6s) können die Umgebung scannen und Objekte vermessen. Dazu wird das Gerät wie beim Fotografieren auf das zu vermessende Objekt gehalten, dann werden manuell Start- und Endpunkt der Messung definiert. Möglich sind mehrere Messungen - wie Höhe und Breite etwa einer Pflanze oder spezielle Formen wie Quadrat und Rechteck eines Bilderrahmens. Beim Konkurrenten Google gibt es beispielsweise die App „AirMeasure“.

Wörterbuch: Einfach einen Fisch ins Ohr stecken und plötzlich alle Sprachen verstehen? So einfach wie im Kultroman „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams geht das zwar nicht. Allerdings ist die Technik schon so weit, dass Besucher im Ausland das Wörterbuch zu Hause lassen können. Wer Googles kostenfreie „Übersetzer“-App verwendet, kann sich per Kamera-Funktion zum Beispiel die Speisekarte live übersetzen lassen. Laut Herstellerangaben soll das bei derzeit 94 Sprachen möglich sein.

Fernbedienung: Das Smartphone kann sogar die TV-Fernbedienung ersetzen. Setzten frühere Modelle dafür noch auf einen eigenen Infrarotsensor, geschieht dies heute meist über das heimische WLAN, das dafür mit dem Fernseher verbunden sein muss. Das heißt: Beim TV muss es sich um ein aktuelleres Gerät handeln, das internetfähig ist. Fast jeder Hersteller bietet eine Lösung. Bei Samsung etwa heißt diese App „Smartthings“ und kann kompatible Geräte steuern - vom Wäschetrockner bis zum TV. Daneben gibt es universelle Fernbedienungen als App - etwa „SURE Universal Remote“ für Android und iOS.

Schrittzähler: Lange waren sie voll angesagt: Fitness-Armbänder, die die Schritte zählen. Das kann auch das Smartphone. Google und Apple bieten dafür eigenständige Lösungen an: Bei Android-Smartphones heißt dieser Aktivitätstracker „Google Fit“, beim iPhone ist die App „Health“ seit iOS 8 von Haus aus an Bord. Beide zählen die Schritte, messen und speichern zurückgelegte Distanzen beim Gehen oder Laufen. Wer eine externe Lösung bevorzugt, kann bei beiden Systemen auch etwa auf die umfangreich ausgestattete „Pacer“-App zurückgreifen.

Pulsmesser: Wer seinen Puls selber messen will, kann das auch ohne Zusatzgerät wie Smartwatch tun. Den Herzschlag kontrollieren und Rhythmusstörungen erkennen - das will die Gesundheits-App „Preventicus Heartbeats“ (Android und iOS). Gemessen wird, indem vorzugsweise der kleine Finger auf die Handy-Kamera gelegt wird. Der Hersteller verspricht: Aus dem Video-Signal könne die Pulskurve abgeleitet werden. „Hochgenaue und patentierte Algorithmen ermitteln über diese Pulskurve Ihren Herzrhythmus“, heißt es auf der Webseite.

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