Erneut Razzien

Polizei-Großschlag gegen rechtsextremes Netzwerk

Österreich
10.07.2021 17:24

Das nächste Kapitel im Rundumschlag gegen die heimische Neonaziszene: Bei der seit 2020 laufenden Operation - die „Krone“ berichtete - kam es nun erneut zu Razzien in Wien, Niederösterreich und im Burgenland. Mittendrin, statt nur dabei im „braunen Sumpf“: Der bereits gefasste, mutmaßliche Boss der Terrorzelle, der aus der U-Haft weiter agiert haben soll ...

Spezialeinheiten stürmten am 1. Juli - wie jetzt bekannt wurde - Wohnungen und Häuser in den drei Bundesländern. Mit erschreckendem Erfolg: Zahlreiche voll- und halbautomatische Waffen, kistenweise Munition, Berge an NS-Devotionalien und Drogen wurden sichergestellt.

Ein Folge-Zugriff des ersten Großschlags gegen die rechte Szene im Dezember 2020. Wie damals berichtet, sprengte man - zumindest vorübergehend - eine Gruppierung („Miliz der Anständigen“), die das System mit Gleichgesinnten aus Deutschland kippen und einen Krieg mit der Polizei führen wollte.

Nur die Spitze des Eisbergs
14 Verdächtige stünden derzeit auf der Liste der Justiz - was laut Insidern aber nur die Spitze des Eisbergs sei. Denn, obwohl der mutmaßliche Anführer der heimischen Neonazi-Szene (ein Ingenieur und ehemaliger Angeklagter im vor 25 Jahren weltweit für Aufsehen sorgenden Briefbomben-Fall) in U-Haft sitzt, scheint er immer noch großen Einfluss ausüben zu können.

Zitat Icon

Der Kampf gegen jede Form von Extremismus ist aktueller denn je. Ich bin zutiefst beunruhigt, wenn solche Gruppen vollautomatische Waffen oder Handgranaten besitzen.

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP)

„Gefahr für das demokratische Zusammenleben“
Gegen jeweils einen Beschuldigten in Wien und in Burgenland wurden aufgrund der Ermittlungsergebnisse auch behördliche Waffenverbote verhängt, um sämtliche Gefahren für die Bevölkerung abzuwenden. „Extremismus ist eine Gefahr für das demokratische Zusammenleben in einer Gesellschaft. Die neue Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst wird daher auch verstärkt Maßnahmen im Bereich der Extremismus-Prävention setzen“, so Nehammer: „Der Kampf gegen jede Form von Extremismus ist notwendiger und aktueller denn je. Ich bin zutiefst beunruhigt, wenn eine solche Gruppe vollautomatische Waffen oder Handgranaten in ihrem Besitz hat.“

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