Galerie Mathias Mayr

Martin Pilser: Eine lebensbejahende Buntheit

Tirol
05.06.2021 17:00

Zu seinem 70. Geburtstag, den der Innsbrucker Künstler Martin Pilser diesen Donnerstag feierte, präsentiert die Galerie Mathias Mayr noch bis zum 3. Juli in einer umfassenden Einzelschau erstmalig die herausragende Werkreihe Pilsners außergewöhnlicher Buntstiftarbeiten aus den Jahren 1993 bis 2020.

Martin Pilser studierte von 1974 bis 1978 an der Akademie der bildenden Künste in Wien Malerei und Bühnenbild in den Meisterklassen von Anton Lehmden und Lois Egg. Parallel dazu wurde er von Ernst Fuchs für dessen Werkstätte in Wien ausgewählt und als freier Mitarbeiter engagiert.

Arbeit mit Buntstiften perfektioniert
Diese Diversität ist auch in seinen Arbeiten spürbar, die in einem stetigen Arbeitsprozess langsam wachsen, sich bühnenbildartig aufbauen und zugleich eine schier unendliche Bildwelt und Formensprache mit Anklängen an die „Wiener Schule des fantastischen Realismus“ beinhalten. Wobei Pilser das „Wiener“ im Sinne seiner eigenen Vorstellung mit Inspirationen aus einer frühen Studienreise nach Südamerika sowie lokalen Einflüssen aus Tirol und aktuellen gesellschaftspolitischen Themen ersetzt.

Pilsers bevorzugte Technik ist die Arbeit mit Buntstiften, die er ab den frühen 1990er Jahren in nahezu wissenschaftlicher, akribischer Weise perfektioniert. Keine der Farben wird rein verwendet, durch die schichtweise Überlagerung der Einzelstifte in verschiedenen Druckstärken entsteht ein transparenter bis deckender Farbaufbau mit eindrucksvoller Tiefe und wunderbarer Leuchtkraft.

Ein begnadeter Künstler unseres Landes
Diese Arbeitsweise erfordert höchste Konzentration und Ausdauer. Auch spontan anmutende Blätter bedürfen mehrwöchiger Arbeitsprozesse bis zur Fertigstellung. Die Werkreihe der Buntstiftarbeiten stellt in Tirol und sicherlich auch weit darüber hinaus eine signifikante künstlerische Position dar. Pilser kann zu den begnadeten Zeichnern des Landes gezählt werden.

Aber wie bei so vielen anderen Künstlern, welche zu wenig von „Marketing“ oder von „Selbstdarstellung“ verstehen beziehungsweise halten, blieb Martin Pilsers beständiges künstlerisches Schaffen über die letzten Jahrzehnte von der breiten Öffentlichkeit nahezu unbeobachtet.

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