Paukenschlag! Nachdem die „Krone“ aufgedeckt hat, dass der Arbeiter-Samariterbund Graz in massiven Finanzproblemen steckt, steht nun fest: Der ASB ist insolvent. Das hängt auch mit dem Skandal im obersteirischen Pflegeheim „Tannenhof“ zusammen. Am Freitag wurde das Verfahren eröffnet. 311 Dienstnehmer sind betroffen. Eine Sanierung wird derzeit nicht angestrebt, der Rettungsdienst soll schließen.
Seit 2005 gibt es den Arbeiter-Samariterbund (ASB) Graz. Er betreibt einen Rettungsdienst und acht Pflege- und Altenbetreuungseinrichtungen mit 464 Betten - darunter auch das Pflegeheim „Tannenhof“ in St. Lorenzen, das nach einem Corona-Cluster vom Bundesheer übernommen wurde. Die Staatsanwaltschaft ermittelte.
311 Arbeitnehmer betroffen
Der Skandal im „Tannenhof“, fehlende Spenden und die steigenden Personalkosten seien der Grund für die massive Überschuldung des ASB, schreibt der Gläubigerschutzverband Creditreform. Die Auslastung in den Pflegeheimen war gesunken.
Der Rettungs- und Krankentransportdienst in Graz mit rund 40 Fahrzeugen hatte im Jahr ein Minus von 0,32 Millionen Euro eingefahren. Es habe weniger Rettungseinsätze aufgrund der Lockdown-Maßnahmen und weniger Krankentransporte gegeben. Gleichzeitig mussten jedoch für Corona-Transporte teure Schutzausrüstungen angeschafft und Fahrzeuge umgebaut werden.
Von der Insolvenz sind 311 Arbeitnehmer und 80 Gläubiger betroffen. Die Überschuldung beträgt etwa 3,5 Millionen Euro. Nach derzeitigem Stand soll der Rettungsdienst eingestellt werden. Die Pflegeheime werden fortgeführt, bis eine Übernahme geklärt ist.
Nur Graz betroffen
Betroffen ist nur der ASB Graz. Die Gruppe Langenwang, die zweite in der Steiermark, ist nicht insolvent. Die Rettungsdienste im Mürztal werden weiter gefahren.
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