Francisco Carolinum

Linzer Museum zeigt die Welt der NFT-Digitalkunst

Digital
20.04.2021 08:51

Immer mehr passiert online und offline, hybride Formate boomen. In der Kunstwelt erobern gerade digitale Echtheitszertifikate (NFT) den Markt. Das Museum Francisco Carolinum in Linz präsentiert mit „Proof of Art“ ab 10. Juni nun die laut eigenen Angaben weltweit erste museale Ausstellung zur Geschichte des NFT (Non-fungible token) in der Kunst, kuratiert von Jesse Damiani und natürlich hybrid - offline im Museum und online in Cryptovoxels, einer blockchain-basierten virtuellen Welt.

Ab 10. Juni werden Arbeiten von 25 Künstlerinnen und Künstlern im Linzer Museum und die virtuellen Werke ebenso vieler Kunstschaffender in Cryptovoxels gezeigt, berichtete das Museum in einer Aussendung. Die analoge Schau beleuchtet Bedeutungs- und Wertesystem mittels Projektion, Software, Video, Installation und digitalen Dateien und geht der Auswirkung virtueller Räume auf unsere Lebenswirklichkeit auf den Grund. US-Medienkunstpionierin Lynn Hershman Leeson beispielsweise hat sich mit Fragen rund um Cyborgidentität auseinandergesetzt und analysiert, wie sich mit technischen Mitteln eine Persönlichkeit erschaffen lässt.

Beeple-Unikat kostete 57,82 Mio. Euro
Digitalkünstler Beeple - aka Mike Winkelmann - avancierte Anfang 2021 mit dem Verkauf von „Everydays - The First 5000 Days“ für 69,3 Millionen US-Dollar (57,82 Millionen Euro) bei Christie‘s zum drittteuersten lebenden Künstler - nach Jeff Koons und David Hockney. Damit war der Hype um NFTs nicht mehr aufzuhalten. Dabei handelt es sich vor allem um eine Technologie, die aus digitalen Dateien Unikate macht. Dass dies über den technologischen Nutzen hinausgeht und auch einen ideellen Wert hat, dafür sorgten die Kunstschaffenden.

NFTs wurden erst mit Ethereum möglich
„Proof of Art“ will nun die Ursprünge der nicht-ersetzbaren Tokens zeigen, die Entwicklung bis hin zur aktuellen Kryptokunst. Vor mehr als zehn Jahren begannen Künstlerinnen und Künstler mit der Blockchain-Technologie thematisch und medial zu experimentieren. Kevin Abosch etwa befragt in seinem Werk „Bank“ die Rolle von Banken als digitale und analoge Orte, an denen Werte gelagert sind, indem er öffentliche und private Bitcoin-Schlüssel kombiniert und als gedrucktes Buch vorlegt. NFTs konnten erst mit der Einführung der Ethereum-Blockchain geschaffen und standardisiert werden, so dass diese Projekte nicht mehr hypothetisch oder maßgeschneidert sein mussten, hieß es in der Aussendung.

Bald zeigte sich, dass Appetit auf Krypto-Sammlerstücke besteht. NFT-Marktplätze wie Nifty Gateway und SuperRare vereinfachten es deutlich, Arbeiten auf der Blockchain zu „minten“, also zu pflanzen. Auf diesen Onlinemarktplätzen kommen Kunstschaffende mit Sammlerinnen und Sammlern in Kontakt und können die ökonomischen Möglichkeiten dieses neuen Systems erschließen. Erfolgreich seien vor allem jene, die sich mit Science-Fiction- und Cyberpunk-Themen beschäftigen, wie Blake Kathryn, Marjan Moghaddam, und Mark Sabb. Sie entwerfen spekulative Realitäten und arbeiten mit der Materialität des Metaversums.

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