Intensivstationen-Lage

Ludwig warnt: „Es kann jeden und jede treffen“

Wien
12.04.2021 21:00

Der verlängerte Lockdown in Wien und Niederösterreich wird nach der Verlängerung verlängert - auch eine Erweiterung der Maskenpflicht im Freien wird angedacht. Grund dafür ist die dramatische Situation auf den Intensivstationen. „Es kann jeden und jede treffen“, warnt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). 

„Osterruhe“ wurde die Verlängerung des Lockdowns genannt - wenn es so weitergeht, dauert sie bis Pfingsten. Mit Montag ist also klar, dass Bürgermeister Michael Ludwig die Stadt bis 2. Mai zusperrt. Nur die Schulen machen vorher auf.

„Es wird nötig sein, die Zahlen dramatisch zu senken“
In seinem Plädoyer wiederholte der Stadt-Chef eine Warnung, die wir nun schon seit Monaten bei Verlängerungen der Lockdowns kennen: Die Situation auf den Intensivstationen ist alarmierend, dazu kommt die britische Mutation (die ausgerechnet von der Stadt Wien, insbesondere von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker lange vernachlässigt wurde). „Es kann jeden und jede treffen“, erklärte Ludwig. Wird im Mai fix aufgesperrt? „Es wird nötig sein, die Zahlen dramatisch zu senken“, so der Bürgermeister weiter. Auch diese Aussage kennen wir.

Was viele empört ...
Was ebenso angedacht wird: eine Ausweitung der Maskenpflicht im Freien. Bisher gilt das Gebot am Donaukanal, am Schwedenplatz, am Maria-Theresien-Platz bzw. Museumsplatz, am Karlsplatz und am Stephansplatz. Kurz geisterte auch das Schreckgespenst einer wienweiten Maskenpflicht durch die Stadt. Der Gedanke ist aber nicht sonderlich sozialdemokratisch: Nur Besitzer von Terrassen und Balkonen könnten dann ungefilterte Luft atmen. Was viele empört: Verschärfungen, Lockdowns, eine strengere Maßnahme nach der anderen - aber Corona-Demos wird kein Ende gesetzt.

Lungenfacharzt schockt mit neuer Prognose
Der Entscheidung Ludwigs ist eine Videokonferenz mit Expertinnen und Experten vorangegangen. Lungenfacharzt Arschang Valipour warnte dabei: „Selbst wenn die Zahlen jetzt sinken, sieht man das mit einer Verzögerung von sechs Wochen auf den Intensivstationen.“ Sehr beruhigend.

„Maßnahmen sind leider notwendig“
Fakt ist: Lockerungen wird es erst einmal nicht geben. Die „Krone“ erkundigte sich bei den Wienern, was sie von der x-ten Lockdown-Verlängerung halten. Die Meinung ist einheitlich: Es braucht weiterhin strenge Maßnahmen, aber mit modernen Regeln. Viele wünschen sich eine klare Linie von der Regierung. An die Vorschriften halten sich die Wiener. Bis auf die Maskenpflicht im Freien. Auf dem Karlsplatz trug keiner der Befragten eine Maske.

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Ich kann eine Lockdown-Verlängerung nachvollziehen, aber es braucht andere Maßnahmen. Ich halte mich bestmöglich an die Regeln.

Sofija Ralević (21), Studentin

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Leider ist ein längerer Lockdown notwendig. Nur würde ich drei Wochen absolute Ruhe besser finden, damit sich die Lage entspannt.

Harald Barr (58), Pensionist

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Ich befürworte einen Lockdown, aber nicht so einen Mischmasch wie jetzt. Es braucht einheitliche Regeln, damit es funktioniert.

Lukas Stampfer (31), Uni-Assistent

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Ich glaube nicht, dass eine Verlängerung sinnvoll ist, viele Maßnahmen begreife ich nicht. Warum muss ich im Freien Maske tragen?

Gabrielle Jura (57), Pflegerin

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Generell bin ich für eine Lockdown-Verlängerung, aber mit moderaten Regeln. Die Schanigärten sollten öffnen dürfen.

Sonja Zsolnai-Kasztler (50), Juristin

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