Keine Entlastung

Harter Lockdown in Wien bis 2. Mai verlängert

Wien
12.04.2021 17:10

Sie war mit Spannung erwartet worden, jetzt ist die Entscheidung für Wien gefallen: Weil besonders in der Bundeshauptstadt die Situation auf den Intensivstationen wegen der vielen Corona-Patienten weiterhin angespannt bleibt - und laut aktuellen Prognosen auch für die kommenden Wochen keine Entlastung in Sicht ist -, hat Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Montagnachmittag die Konsequenzen gezogen und den harten Lockdown bis 2. Mai verlängert.

Die harten Corona-Maßnahmen in der Ostregion wären eigentlich am kommende Wochenende mit 18. April ausgelaufen, nachdem die „Osterruhe“ bereits einmal verlängert worden war. Dass der Lockdown in Wien noch für zumindest eine weitere Woche bestehen bleiben wird, galt im Vorfeld des Krisengipfels am Montag als sehr wahrscheinlich - was dann von Ludwig in der Pressekonferenz nach den Beratungen mit Experten auch bestätigt wurde. Allerdings bleibt Wien nun sogar mindestens bis 2. Mai im harten Lockdown.

Schulen bleiben bis 25. April im Distance Learning
Die Schulen, wie Ludwig ergänzte, sollen nach derzeitigem Plan bis mindestens 25. April mit Distance Learning weitermachen - die Mehrheit der Schüler bleibt somit eine weitere Woche zu Hause. Handel und Dienstleister bleiben - so wie bisher - bis 2. Mai geschlossen, wie der Bürgermeister ergänzte. Er wisse, dass es sich um „unpopuläre Maßnahmen“ handle, so der Stadtchef. Er habe diese Entscheidung aber heute getroffen, um den Menschen auch Planungssicherheit zu geben. Dass die Schulen eine Woche früher als etwa der Handel wieder ihre Pforten öffnen dürfen, hänge vor allem auch mit den umfassenden Tests an den Bildungseinrichtungen zusammen.

Die Maßnahmen im Ost-Lockdown:

  • Der Handel bleibt geschlossen.
  • Die körpernahen Dienstleister bleiben geschlossen.
  • Maßnahmen wie Maskenpflicht an einigen öffentlichen Plätzen bleiben ebenfalls aufrecht.
  • Die Ausgangsbeschränkungen bleiben - mit den bereits bekannten Ausnahmen - ganztägig bestehen.
  • Das Arbeiten im Homeoffice soll forciert bleiben.
  • Die betrieblichen Testungen sollen ausgeweitet bleiben.
  • Stärkere Grenzkontrollen bleiben bestehen.

Faßmann: „Jeder gewonnene Schultag zählt in dieser Pandemie doppelt“
Bildungsminister Heinz Faßmann ließ ausrichten: „Jeder gewonnene Schultag zählt in dieser Pandemie doppelt. Darum habe ich rechtzeitig eine eigene Sonderregelung für die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen gefunden. Ich bin mit dem Wiener Bürgermeister einer Meinung, dass die Bildungsschere nicht weiter aufgehen darf und daher mit ihm in einem Gespräch übereingekommen, dass die Schulen ihren Betrieb am 26. April wieder aufnehmen, also als Erste wieder öffnen. Ich rufe noch einmal ins Gedächtnis: Die Schulen leisten auch ihren Beitrag zur Pandemiebekämpfung. Wir testen ab sofort mit qualitativ hochwertigeren Tests. In den Volksschulen finden die Tests dreimal in der Woche statt. So erreichen wir Gruppen, die sonst nie zu den Testungen gehen.“

Andere Situation wegen britischer Mutation
Ludwig begründete seine Entscheidung auch damit, dass man durch die britische Mutation in einer anderen Situation sei als im Frühling des Vorjahres. Das Virus treffe nun auch jüngere Menschen, so Ludwig, der froh sei, dass sich die Wiener Bevölkerung in „überwiegender Zahl“ an die strikten Corona-Maßnahmen halten würde. „Das ist gut, richtig und wichtig“. Es gehe um die Reduktion der Patienten in den Intensivstationen. Täglich habe man einen Zuwachs von zwei bis fünf Personen. Die Situation sei „nicht dramatisch, aber ernst“, so der Bürgermeister.

In Wien sind vor allem die Zahlen bei den Intensivpatienten zuletzt wieder auf einen neuen Höchststand geklettert, aktuell sind es fast 250 Betroffene. Vor allem diese weiterhin angespannte Lage in den Spitälern musste am Montag mit Experten genau erörtert werden. Wie Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) bereits am Vormittag in einer Pressekonferenz erläutert hatte, ist aber auch in den Normalstationen die Lage schwierig. Hacker sprach von einer „super angespannten Situation“.

Ludwig, Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) und Hacker hatten sich vor der Entscheidung für die Lockdown-Verlängerung am Montagnachmittag mehrere Stunden lang in einer Videokonferenz mit Experten über die weitere Vorgehensweise in Wien beraten. An den Beratungen nahmen unter anderem auch die Intensivmediziner Sabine Schmaldienst und Thomas Staudinger oder auch Umweltmediziner Hans Peter Hutter sowie Vertreter der Medizinischen Universität und des Gesundheitsverbundes teil.

Hoffen auf „gemeinsames Vorgehen“
Ludwig hoffe nun auf ein gemeinsames Vorgehen, wie der Bürgermeister Richtung Niederösterreich und Burgenland klarstellte. Was die Abstimmung mit der Bundesregierung und den restlichen Bundesländern betrifft: Die nächste Bund-Länder-Runde steht plangemäß erst am Freitag auf dem Programm.

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