05.04.2021 13:00 |

Corona-Unsicherheit

klagenfurter ensemble probt Premiere ohne Publikum

Im Theater bleiben die Publikumsreihen bis auf weiteres leer. Auf den Bühnen geht es allerdings heiß her, denn es wird mit vollem Engagement geprobt. Auch wenn das klagenfurter ensemble (ke) das erste Stück nicht zeigen durfte, bleibt die Hoffnung auf eine baldige Öffnung. Ein Besuch bei den Proben im Theater Halle 11 gibt einen Einblick in die aktuelle Situation.

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Wo normalerweise das Publikum einen gelungenen Theaterabend mit einem Glas Wein ausklingen lässt, rattert eine Nähmaschine. Sonst sieht es aus, als wäre alles beim Alten: Die Requisiten werden an ihre Plätze gestellt, der Text kurz überflogen, noch schnell ein Schluck Wasser genommen. Rüdiger Hentzschel gibt als Regisseur die Szene an, die am Probenplan steht. Zu Ehren von Gert Jonke, der heuer 75 Jahre alt geworden wäre, rückt Hentzschel mit einer sorgfältigen Textauswahl die gesellschaftspolitische Seite des Kärntner Autors ins Scheinwerferlicht.

Premiere ohne Publikum
„In der ,Jonke Suite’ will ich die sprachkünstlerische Präzision des Wortakrobaten lebendig, sinnlich und nachdenklich zeigen“, erklärt er energiegeladen. Während Katharina Stadtmann, Nadine Zeintl, Michael Kristof-Kranzelbinder und Gerhard Lehner den exakt gesetzten Text mit Mimik und Gestik akzentuieren, achtet Hentzschel auf jede Bewegung und jeden Ausdruck. Es scheint alles normal, doch „es ist ein absurdes Gefühl zu wissen, dass wir für eine Premiere proben, die ohne Publikum stattfinden wird“, ist sich die Truppe einig.

„Wie Radfahren“
Premiere wäre am 28. April. Nach so langer Bühnenpause fürchtete sich Nadine Zeintl nur kurz vor den Proben: „Es ist wie Radfahren, man verlernt nichts.“ Extra fürs ke nach Klagenfurt gekommen ist der in Wien für den Film arbeitende und aus Viktring stammende Kostümbildner Markus Kuscher. Er hat einen einbringlichen Auftrag abgesagt, denn „hier kann ich wieder kreativ sein und meine Ideen umsetzen“. Mit der Hilfe von Sarah Mattitsch entstehen fantasievolle Trachtenversionen, die Lust auf das Stück machen.

Tina Perisutti, Kärntner Krone

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