Schlecht fürs Klima

Zahl der Fahrzeuge in der Steiermark wächst weiter

Steiermark
24.03.2021 08:30

Für immer mehr Steirer ist ein Leben ohne Auto offensichtlich nicht denkbar. Vor allem in ländlichen Regionen ist die Zahl der zugelassenen Pkw deutlich stärker gewachsen als die Bevölkerungszahl, wie eine aktuelle Statistik des Verkehrsclub Österreich belegt. Für den Klimaschutz ist das keine erfreuliche Entwicklung.

Es ist ordentlich etwas los auf den steirischen Straßen: 775.945 Fahrzeuge betrug der Pkw-Bestand laut aktueller VCÖ-Statistik im Vorjahr - das sind 8.384 mehr als 2019. Im Vergleich dazu ist die Bevölkerungszahl nur um 764 gestiegen. Also sind 2020 elfmal mehr Autos als Menschen in der Steiermark dazugekommen.

„Auto als Zeichen für Mangel“
Es war wohl nicht zuletzt das Coronavirus, das die Steirer vermehrt aufs Auto setzen hat lassen. Doch VCÖ-Experte Schwendinger sieht auch eine langfristigere Veränderung: „Die Zeiten als eine hohe Anzahl von Autos ein Zeichen von Wohlstand war sind vorbei. Heute ist es eher ein Indiz für Mangel an öffentlichen Verkehrsverbindungen, an autofrei erreichbarer Nahversorgung und an Freiheit in der Verkehrsmittelwahl.“

Leben ohne Auto ist am Land oft nicht möglich
Kurz und gut: Es gibt einfach viele Regionen, wo man ohne Auto nicht auskommt. Und so verwundert es auch nicht, dass die Zahl der Pkw vor allem in ländlichen Regionen sehr hoch ist: 711 Pkw pro 1000 Einwohnern gibt es etwa in den Bezirken Südoststeiermark und Hartberg-Fürstenfeld als Spitzenreiter des Bundeslandes. Und auch in keinem anderen Bezirk ist diese Zahl unter 600 - siehe Grafik unten! Einzig in der Landeshauptstadt ist die Zahl beträchtlich niedriger - nicht einmal jeder zweite Grazer hat ein eigenes Auto. Dabei war Graz noch im Jahr 1984 steirischer Spitzenreiter bei den Autobesitzern.

Negativ fürs Klima
Insgesamt wirkt sich der wachsende Individualverkehr negativ auf das Klima aus: „Um den Verkehr auf Klimakurs zu bringen, ist es wichtig, dass auch in den Regionen mehr Alltagswege autofrei zurückgelegt werden können“, so Schwendinger. Wie soll das funktionieren? „Zum einen ist das klimaverträgliche Mobilitätsangebot zu verbessern, zum anderen sind die Ortskerne sowie die Nahversorgung zu stärken und auch die Zersiedelung zu stoppen.“

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