Firmen im Visier

Office 365: Drei von vier Konten wurden geknackt

(Bild: EPA)

Das Outsourcing von IT-Dienstleistungen an Cloud-Anbieter boomt - und das nicht gerade zur Freude der IT-Verantwortlichen in den Unternehmen. Diese berichten von Security-Problemen im Zusammenhang mit Microsofts Software-Abo Office 365. Fast drei von vier Konten im Firmenumfeld seien im vergangenen Jahr zeitweise gehackt worden.

Das meldet der Security-Anbieter Vectra AI aus Kalifornien, der IT-Chefs in Unternehmen zu ihren Erfahrungen mit Office 365 befragt hat. Das Ergebnis: 71 Prozent der Office-365-Konten seien zeitweise unter fremder Kontrolle gestanden. Das durchschnittliche Mitarbeiterkonto sei binnen zwölf Monaten siebenmal gehackt worden. Die Zahlen beziehen sich auf Office 365 im Firmenumfeld.

Der Grund für die verblüffend hohe Zahl an Sicherheitsvorfällen: Wenn ein Angreifer erfolgreich ins Firmennetz eindringt, kapert er in der Regel gleich eine Vielzahl von Office-365-Konten. Zwei-Faktor-Authentifizierung mittels SMS-Zusatzcode hilft auch nur bedingt. In vielen Firmen werden die SMS der Mitarbeiter-Handys zentral gesichert. Dringt ein Angreifer ins Netzwerk ein, hat er oft auch Zugriff auf diese Login-Codes, streicht „WinFuture“ hervor.

Zwei-Faktor-Authentifizierung am Firmenhandy hilft oft auch nicht gegen gekaperte Office-365-Konten.

(Bild: stock.adobe.com)

Gekaperte Konten wieder abzudichten ist für die IT-Verantwortlichen oft eine Sisyphusarbeit. Es dauert mitunter Tage oder Wochen, bis ein geknacktes Konto wieder abgesichert ist. Bis dahin haben Angreifer häufig schon längst Firmeninterna abgesaugt.

IT-Verantwortliche skeptisch, Manager nicht
Dass Cloud-Angebote bei IT-Verantwortlichen als problematisch gesehen werden, während immer mehr Manager die IT in ihren Unternehmen in genau diese Richtung lenken, dürfte einerseits den Marketing-Versprechungen der Cloud-Anbieter geschuldet sein. Andererseits seien Account-Übernahmen im internen Reporting oft schlecht abgebildet.