Eis und Schnee

Erika Thaler: Ganz allein in den Hohen Tauern

Bergkrone
08.03.2021 12:51

Mitten in den Kärntner Bergen liegt der Alpengasthof Marterle direkt am Alpe-Adria-Weitwanderweg. Ein Paradies im Sommer, doch im Winter trotzt Wirtin Erika Thaler hier Eis und Schnee.

Kein fließendes Wasser, keine Heizung, die per Knopfdruck wohlige Wärme spendet, dafür Schnee und eisige Kälte: Man muss schon ein besonderer Mensch sein, um ganz allein den Winter in den Bergen zu verbringen. Die sympathische und immer gut gelaunte Erika Thaler ist so jemand. Wer Erika im Winter besuchen will, der braucht nicht nur gute Kondition. Nur mit Allradwagen und Tourenskiern ist der Alpengasthof Marterle neben einer der wohl schönsten sowie höchstgelegenen Wallfahrtskirchen in Österreich, die in knapp 2000 Meter Höhe über Rangersdorf und dem Kärntner Mölltal thront, zu erreichen.

„Wir Mölltaler sind ein gläubiges Volk, und das Marterle ist ein Kraftort für uns“, sagt Erika. Kraft braucht sie auch, um hier mit ihren Hasen und ihrer Katze zu leben: „Man muss ein bissi einen Vogel haben, aber ich bin gerne hier. Hier bin ich daheim.“ Sechs Meter Schnee sind im Winter gefallen. Angst hatte Erika nie. „Ich kontrollierte immer wieder, ob alles am alten Haus in Ordnung ist, aber als im Tal Gebäude unter der Schneelast einstürzten, war mir schon mulmig zumute.“

Langweile kennt Erika auch nicht. Wasser vom Brunnen ins Haus tragen und Holz holen zählen zu den täglichen Routinen. Das Feuer im Herd in der Küche, dem einzigen warmen Raum, brennt durch. „Ich habe im Winter auch viel Freizeit, lese Bücher und stricke mir neue Jacken für die Sommersaison. Denn ich hoffe, dass ich im Mai den Alpengasthof wieder aufsperren kann. Viele Wanderer haben übrigens schon gebucht“, erzählt Erika. Fühlt sie sich nie einsam in den Bergen? „Man ist schon ein eigener Mensch, wenn man hier lebt“, sagt Erika. „Wenn ich aber einmal dieses Gefühl habe, dann packe ich halt meinen Rucksack und fahre mit Skiern oder dem Schlitten ins Tal, aber aktuell ist ja unten wegen Corona auch nur tote Hose.“

Für viele ist Erika eine bewundernswerte Powerfrau.

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