Auf dem Weg nach oben

Band „Alle Achtung“: Mit „Marie“ zum großen Hit

Steiermark
06.03.2021 06:30

Mit dem Song „Marie“ lieferte die steirische Band Alle Achtung 2020 völlig unerwartet den Party-Hit des Jahres. Nun legen sie mit „Sono il destino“ die nächste Hit-Single nach.

Schicksal ist, wenn sich Menschen finden, die sich nie gesucht haben. Das trifft vollends auf die fünfköpfige Band aus Thal zu, die sich 2014 gefunden hat und in ihrer aktuellen Besetzung als Hitlieferant internationales Format zeigt. „Wir sind alle Chaoten und es hat doch eine Zeit gebraucht, bis sich der richtige Haufen zusammengefunden hat“, gesteht Patrick Freisinger, Drummer und Songwriter. „Doch unser Erfolg ist kein Glücks- oder Zufall, sondern harte Arbeit.“

Dabei geht der Band das Songschreiben schnell von der Hand. Der neue Song „Sono il destino“ wurde in einem Tag fix fertig produziert. In diesem Nachfolgehit von „Marie“ geht es um das Schicksal, il destino, das in der Gestalt einer hübschen Frau an der Tür von Sänger Christian Stani läutet. Der Songtitel ist ein Zugeständnis an die Sizilianerin Romina Denaro, die seit zwei Jahren die Männerpartie aufmischt. Die aus Palermo stammende Bassistin dankt dem Schicksal, denn Romina wurde mit offenen Armen in der Band aufgenommen. „In Sizilien haben Musiker keine Perspektiven mehr, da musst du weggehen, sonst verhungerst du als Künstler. Das war schon vor Corona so schlimm.“

„Das Hitschreiben ist keine große Zauberei“
Wie schön wäre es, wenn in dieser Krisenzeit vieles weggezaubert werden könnte. Genau das passiert im Video zum neuen Ohrwurm, der auf Ö 3 bereits in der Hit-Rotation läuft. „In der Silvestershow haben wir Österreichs beste Zauberkünstler Thommy Ten und Amelie von Taas kennengelernt und sie in Gastrollen für das Video engagiert.“

Eine zauberhafte Idee, die schon mit Gerda Rogers bei „Marie“ als Hitgarant gewertet werden darf. Ein Hit, der in nur einer Stunde unter mysteriösen Umständen auf einer Almhütte in Trahütten geschrieben wurde, erinnert sich Patrick Freisinger. „Ich hatte in dieser Almhütte richtig schiss. Einiges war dort so gespenstisch, wie in einem schlechten Horrorfilm: Ich wollte nur mehr raus aus der Hütte und somit war die Marie in Windeseile geboren.“ Ein Jahr später wird genau dieser „Schnellschuss“ als Partyhit des Corona-Jahres mit Platin ausgezeichnet.

Keine Einladung in die Silbereisen-Show
Diese Auszeichnung für Millionen Downloads wurde am letzten Samstag von Florian Silbereisen in seiner TV-Show „Schlagerchampions“ jedoch nicht gewürdigt. Alle Achtung mussten der Coverband „Die Draufgänger“ den Vortritt lassen. „Ich ärgere mich nicht darüber! Es ist ja unser Song, der gewürdigt wurde. Und ganz ehrlich – wir passen nicht in die Schlagerschublade“, nimmt es der Sänger gelassen, der mit jedem Cover Tantiemen verdient.

Ohne Pandemie mit Konzerten, Festen und Partys hätte die „Marie“ zwar ein x-Faches mehr an „Marie“ gebracht. Sänger Stani hadert jedoch nicht mit dem Corona-Schicksal: „Es grenzt fast an ein Wunder, dass wir alle bislang gesund geblieben sind. Wir waren bei vielen TV-Shows und hatten zahlreiche Termine. Wir sind mittlerweile Testweltmeister“, lacht Stani.

„Vielleicht hätten wir ohne Pandemie keinen Riesenhit gehabt, es wäre keine große Plattenfirma auf uns aufmerksam geworden und womöglich würde es ohne ,Marie’ unsere Band gar nicht mehr geben“, sinniert der 41-Jährige, dem nächste Woche die erste vielversprechende Tantiemen-Abrechnung ins Haus flattern sollte. Das Geld wird auf alle fünf Bandmitglieder zu gleichen Teilen aufgeteilt. „Die Diskussion, wer beim Songschreiben und Produzieren wie viel eingebracht hat, würde nur Risse in die Band bringen.“

Statt vor Publikum gegen Wand gespielt
Nur Liveauftritte sind derzeit nicht möglich. Es gibt viele Nachfragen, doch keine konkreten Buchungen. Für heuer ist im Terminkalender nur das Nova Rock im Juni fixiert, und auch dieser Gig wackelt. Im letzten Jahr waren es auch nur eine Handvoll Konzerte. Der skurrilste Auftritt fand in Linz vor einem Hotel statt. „Wir haben im Hof des Hotels gegen eine Wand gespielt. Die Fans haben am Hotelfenster zugehört.“

Trotz der angespannten Situation hat Sänger Christian Stani seinen Job als Behindertenbetreuer an den Nagel gehängt und geht nun seiner Berufung nach. „Finanziell ist es derzeit ein kleiner Tropfen auf einem heißen Stein. Ich bin meiner Bank dankbar, dass sie mir keinen Druck macht“, spricht Christian Stani offen die völlig unplanbare Zukunft an. Die Songs zum Longplayer von „Alle Achtung“ sind fertig, doch wann das Album erscheinen wird, hängt mit dem Livespielen zusammen. Und das wird mit viel Optimismus erst im Herbst der Fall sein.

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