Flüchtlingsstrom

Burgenland: Fast 100 Aufgriffe in 24 Stunden

(Bild: P. Huber)

Versteckt sind sie in einem Güterzug oder in einem Lkw unter der Fracht - auf ihrer Odyssee nach Europa harren Flüchtlinge oft bis zu 40 Stunden in dunklen, stickigen Schlupflöchern aus. Zu Fuß oder im Schlepper-Taxi kommen sie nach Österreich. Die Zahl der Aufgriffe steigt. Zuletzt waren es im Burgenland 94 an einem einzigen Tag.

Die Auffanglager nahe der EU-Außengrenze sind voll. Immer mehr Asylsuchende brechen nun auf und verlassen ihr Notquartier Richtung Westen. „Die Stimmung ist angespannt. Zu befürchten ist, dass sich die Lage bis zu Ostern weiter verschärfen wird“, geben österreichische Einsatzkräfte vor Ort zu bedenken.

„Noch viel mehr zu erwarten“
Für viele Migranten ist das Burgenland die erste Station, wo sie bemerkt werden. Ihr erstes Wort: „Asyl!“ Seit Wochen stellen Bundesheer und Polizei einen deutlichen Zuwachs bei den Aufgriffen fest. „Erinnerungen an das Krisenjahr 2015 werden wach. Damals war im Jänner und Februar hierzulande noch nicht so viel los wie heuer“, merkt ein hochrangiger Beamter an. Tendenz stark steigend – und höchst brisant! Allein zu Wochenbeginn wurden in 24 Stunden rund um Gattendorf, Lutzmannsburg und nahe Güssing insgesamt 94 Flüchtlinge aufgegriffen. „In den nächsten Monaten sind noch viel mehr zu erwarten“, warnen Insider.

Bis nach Mödling (NÖ) durchgeschlagen hatten sich 18 Flüchtlinge. Gegen 1 Uhr in der Nacht ist fast die Hälfte davon in einer Tiefgarage bemerkt worden. Nach einer Fahndung stoppte die Polizei die ganze Gruppe auf dem Parkplatz einer Supermarktfiliale. In gebrochenem Englisch gaben die Migranten an, mit Taxis angereist zu sein. Die zehn Iraker, sieben Syrer und ein Türke beantragten Asyl.

Karl Grammer und Christian Schulter, Kronen Zeitung